Nach dem panischen Wochenauftakt mit dem “Black Friday” und dem “Panic Monday” kehrten die Börsen heute zu einem gewissen Maß an Stabilität zurück. Der sogenannte Turnaround Tuesday brachte die erwartete technische Gegenbewegung – ein durchaus typisches Muster nach zwei derart heftigen Ausverkaufstagen. Dass die Märkte überhaupt zu dieser Erholung ansetzen konnten, lag vor allem an neuen Signalen aus dem Umfeld von Donald Trump.
Laut Aussagen aus der Trump-Administration laufen bereits Gespräche über die verhängten und angekündigten Zölle. Das nährt die Hoffnung, dass einige Maßnahmen nicht in vollem Umfang oder nur temporär gelten könnten. Diese Hoffnung war an den Märkten heute der wohl wichtigste Stützpfeiler. Gleichzeitig ist jedoch klar: Hoffnung ist an der Börse ein zweischneidiges Schwert – vor allem, wenn sie sich auf eine extrem volatile und wankelmütige US-Politik stützt.

Der nächste Knackpunkt: Reziproke Zölle und China-Ultimatum

Morgen soll die nächste Zollrunde mit den sogenannten reziproken Zöllen starten. Zusätzlich läuft heute um 18 Uhr die Frist für weitere 50 % Zölle auf chinesische Waren ab – es sei denn, China zieht im letzten Moment seine eigenen Vergeltungsmaßnahmen zurück. Dies eröffnet die nächste Eskalationsstufe im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zwischen anderen Handelspartnern bleibt zwar Hoffnung auf Entspannung, doch auch dort laufen Verhandlungen mit über 70 Ländern parallel – eine Herkulesaufgabe mit ungewissem Ausgang.

Volatilität bleibt – Dead Cat Bounce nicht ausgeschlossen

Ob es sich bei der heutigen Erholung um mehr als nur eine kurzfristige Reaktion handelt, muss sich erst noch zeigen. Eine sogenannte „Dead Cat Bounce“ – also eine kurzfristige Erholung im Abwärtstrend – bleibt ein realistisches Szenario. Die grundsätzliche Unsicherheit über den wahren wirtschaftspolitischen Kurs der USA bleibt bestehen und dürfte die Märkte auch weiterhin zwischen Hoffnung, Angst und Spekulation pendeln lassen.

Die Trump-Administration spielt weiterhin ein riskantes Spiel mit Zöllen und Erwartungen. Je länger die Zölle bestehen bleiben, desto größer wird der wirtschaftliche Schaden – sowohl für die Inflation als auch für das globale Wachstum. Die heutigen Kursgewinne dürfen daher nicht als Entwarnung missverstanden werden. Die Volatilität bleibt – und sie wird wohl auch in den nächsten Tagen das Bild an den Märkten dominieren.

Wichtige Wochentermine:

  • Mittwoch:
    • 20:00 Uhr US Fed Protokoll
  • Donnerstag:
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • (!) 14:30 Uhr US Verbraucherpreise März
  • Freitag:
    • Auftakt Quartalsberichtssaison
    • 08:00 Uhr DE Verbraucherpreise März (endgültig)
    • 14:30 Uhr US Erzeugerpreise März
    • (!) 16:00 Uhr US Konsumklima Uni Michigan April (vorläufig)

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Update folgt im Wochenverlauf

Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.

Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX nach den Abverkäufen mit der Gegenbewegung zum Turnaround Tuesday. Es bleibt jedoch sehr wahrscheinlich, dass die heftige 20%-Abrisskante der letzten Wochen selbst bei starken Konterrallys viel Zeit für Stabilität und eine Bodenbildung benötigen wird. Die erhöhte Volatilität wird daher weiter erhalten bleiben.
Der Bereich an der 200-TL bei 19.960 stellt eine erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 20.250 und 20.400 aktiv. Darüber Chance auf weitere Erholung in Richtung 20.600/.650. Bei Bruch rückt nach der 20.800 das 50-er Fibu-Level bei 21k in den Fokus.
  • Unterhalb bleibt hingegen die 19.860 und 19.790 im Fokus. Darunter droht erneuter Abgabedruck zur 19.650 und anschließend 19.400. Bei Bruch rückt wieder die 19.100 in den Fokus.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 19.960 > 20.250 > 20.400 > 20.600 > 20.650 > 20.800 > 21.000
  • Unterstützungen: 19.860 > 19.790 > 19.650 > 19.400 > 19.100 > 18.750
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