Die Aktienmärkte blieben auch zum Wochenauftakt am Montag fest in der Hand der Bären. Die Wall Street setzte ihre massive Schwächephase fort – inzwischen bereits die vierte Woche in Folge mit deutlichen Verlusten. Besonders heftig erwischte es erneut den Technologie-Sektor: Der Nasdaq 100 hat seit Mitte Februar über 12 % eingebüßt, der S&P 500 rund 8 %. Und das Ganze nahezu ohne Unterbrechung – ein direkter, impulsiver Abverkauf, der sich bislang kaum verschnaufte.

Stark überverkauft – Ist ein Boden in Sicht?

Gerade weil der Rückgang so geradlinig erfolgte, steigt nun statistisch die Wahrscheinlichkeit, dass es zumindest kurzfristig zu einer technischen Gegenbewegung kommt. Die Märkte sind stark überverkauft, das Sentiment ist stark negativ, und viele Anleger sind inzwischen aus dem Markt gedrängt worden. Vielleicht war der Montag mit seinem finalen Rutsch der sogenannte Washout, den es oft braucht, bevor ein kurzfristiger Boden entstehen kann.
Ein Turnaround Tuesday könnte also durchaus folgen – vorausgesetzt, es gelingt den US-Indizes, sich über ihre 200-Tage-Linien zurückzukämpfen. Nur dann wäre eine technische Erholung mit Potenzial denkbar. Aber selbst diese Bewegung wäre wohl eher als Konterrally einzuschätzen – also als rein technische Erholung in einem übergeordnet schwachen Trend, nicht als nachhaltige Trendumkehr.

Unsicherheit bleibt – Trump als Belastungsfaktor

Zentrales Thema für die anhaltende Verunsicherung ist und bleibt Donald Trumps Politik. Seit seinem Amtsantritt agiert er ohne erkennbare Linie, besonders im Bereich der Handelspolitik. Die Zolldrohungen gegen Kanada, Mexiko, China – und zuletzt auch Europa – verunsichern die Märkte massiv. Hinzu kommen mögliche Gegenmaßnahmen, geopolitische Spannungen und ein drohender Rückfall der Weltwirtschaft.
Trump dürfte jedoch der Kurssturz an den Aktienmärkten nicht gefallen. Und wenn sich auch die Wirtschaftsdaten in den kommenden Wochen eintrüben, wird der Druck auf ihn wachsen, kompromissbereiter zu agieren. Die große Frage bleibt: Bleibt er der Hardliner – oder kippt er um, um einen Börsen- und Konjunkturcrash zu verhindern?

DAX: Schwäche trotz starker Jahresperformance

Auch der DAX geriet zum Wochenauftakt unter Druck. Besonders negativ wurde aufgenommen, dass das geplante Investitionspaket inklusive Sondervermögen und Lockerung der Schuldenbremse derzeit offenbar keine Mehrheit im Bundestag hat. Die Zustimmung der Grünen steht im Raum – gelingt sie nicht, könnte dieses Konjunkturprojekt scheitern. Für den DAX, der sich in den letzten Monaten deutlich besser als die Wall Street behaupten konnte, wäre das ein klarer Belastungsfaktor.

Die Märkte sind überfällig für eine Erholungsbewegung. Doch das Vertrauen ist aufgebraucht, und der politische Unsicherheitsfaktor Trump bleibt weiterhin ein Damoklesschwert über den Märkten. Ein technischer Turnaround Tuesday liegt in der Luft – aber ob daraus mehr wird als ein kurzes Aufbäumen, hängt maßgeblich davon ab, wie sich die politische Gemengelage weiterentwickelt.

Wichtige Wochentermine:

  • Dienstag:
    • 15:00 Uhr USA JOLTS-Daten (offene Stellen) Januar
  • Mittwoch:
    • (!) 13:30 Uhr USA Verbraucherpreise Februar
    • 15:00 Uhr CA BoC-Zinsentscheid
  • Donnerstag:
    • 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Januar
    • (!) 13:30 Uhr USA Erzeugerpreise Februar
    • 13:30 Uhr USA Anträge auf Arbeitslosenhilfe
  • Freitag:
    • Shutdown Gefahr?
    • 08:00 Uhr DE Verbraucherpreise Februar (endgültig)
    • (!) 15:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan März (vorläufig)

Hinweis: Hole mehr aus Trading-Portal.NET und aktiviere Deinen Informationsvorsprung mit meinem Traders Club. Alle Vorteile ansehen.


Der DAX bleibt ein extrem starker Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % die Wall Street, die weiterhin tief im Minus steckt, weit hinter sich gelassen. Besonders die gigantischen Investitionssummen aus Deutschland und der EU haben die Märkte in der vergangenen Woche befeuert – und das durchaus zu Recht, da diese Maßnahmen das Land zurück auf den Wachstumspfad führen könnten. Allerdings ist die Rally inzwischen stark überhitzt. Trotz der Euphorie sollte ein gesunder und kräftiger Rücksetzer nicht ausgeschlossen werden.
Der Bereich an der 22.900 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt eine Range zur 23.250 und der 23.550 aktiv. Darüber könnte gar eine weitere Beschleunigung zur 23.9/ 24k einsetzen.

Unterhalb würde hingegen die Spanne zur 22.550 und .400 weiter im Fokus stehen. Darunter folgt der Cluster 22.250 und 22.000. Bei Bruch 21.800.

DAX Wochenchart größer

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX startet schwach in die neue Woche. Das weiterhin nicht gesicherte Investitionsprogramm bleibt ein zentraler Unsicherheitsfaktor und sorgt für Zurückhaltung bei den Marktteilnehmern.
Aktuell testet der Index erneut das mittlere Bollingerband – eine Zone, die in den vergangenen Wochen häufig Dip-Buyer angezogen hat. Die Frage ist: Auch diesmal?
Die Bullen setzen ihre Hoffnung nun auf einen Turnaround Tuesday
Die 22.760 stellen die erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 22.930 weiter aktiv. Darüber dürfte sich die Bewegung erneut über die 23.000 zur 23.160 fortsetzen. Bei Bruch folgt wieder das obere Bollinger an der 23.310.
  • Unterhalb wäre hingegen das m. Bollinger um 22.600 weiter unter Druck. Darunter folgt die weitere Eintrübung zur 22.400. Bei Bruch 22.360 zur 22.290. Anschließend 22.150/.120.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 22.930 > 23.000 > 23.200 > 23.310> 23.400 > 23.470 > 23.550 > 23.730 > 23.750
  • Unterstützungen: 22.760 > 22.600 > 22.400 > 22.360 > 22.290 > 22.150 > 22.120 > 22.050 > 22.000 > 21.950 > 21.825 > 21.770 > 21.720 > 21.670 > 21.585 > 21.510 > 21.430 > 21.340 > 21.280 > 21.200 > 21.120 > 21.060 > 21.000 > 20.970 > 20.870 > 20.850 > 20.720 > 20.670 > 20.620 > 20.570 > 20.520 > 20.490 > 20.430 > 20.330 > 20.300 > 20.210 > 20.170 > 20.130
DAX Tageschart

Der Ausblick im Videoformat

Exklusiver Traders Club


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert