Die neue Handelswoche begann mit einem Erdbeben an den Börsen: Der DAX verlor in der Spitze über 10 % – der größte Tagesverlust seit dem Corona-Crash. Auch die US-Indizes rutschten auf Bärenmarktniveau, was die Schwere der aktuellen Lage unterstreicht. Trumps Zollpolitik hat die Märkte fest im Griff – nicht nur durch ihre inhaltliche Wucht, sondern vor allem durch die Art der Kommunikation, die jeden Spielraum für Planungssicherheit zerstört.
Die Nervosität im Markt äußerte sich heute in einer historischen Schwankungsbreite. Der DAX pendelte im Tagesverlauf zwischen 18.490 und 20.800 Punkten – ein Unterschied von über 2.300 Punkten innerhalb weniger Stunden. Eine solche Bandbreite ist ein klares Zeichen für maximale Unsicherheit und völlige Orientierungslosigkeit unter den Marktteilnehmern. Dabei werden inzwischen nahezu alle Schlagzeilen unreflektiert als potentielle Impulsgeber interpretiert.

Trump bleibt der große Unsicherheitsfaktor

Entscheidend für den weiteren Verlauf bleibt die Frage, ob Trump an seinem nächsten Zollpaket zum 09. April festhält oder – wie in der Vergangenheit – erneut eine Zollpause oder Verhandlungsoffenheit signalisiert. Das Zeitfenster für diplomatische Gespräche schließt sich rapide, während die wirtschaftlichen Folgen der bisherigen Maßnahmen bereits spürbar werden. Eine Fortsetzung des Hardlinerkurses dürfte nicht nur die US-Wirtschaft in eine Rezession drücken, sondern hätte globale Auswirkungen.
Selbst im Falle eines Rückzugs oder einer Verhandlungslösung ist ein erheblicher Vertrauensverlust bereits eingetreten. Die Märkte wissen inzwischen, dass strategische Richtungswechsel in der US-Wirtschaftspolitik über Nacht möglich sind – mit gravierenden Folgen. Das wird die Risikoprämien dauerhaft erhöhen und auch künftig für empfindlichere Reaktionen auf politische Schlagzeilen sorgen.

Extreme Risiken, aber auch extreme Chancen

Eine Rücknahme oder Lockerung der Zölle könnte eine enorme Erholungsrally auslösen – getrieben von Short-Eindeckungen und wiederkehrender Liquidität. Bleibt Trump jedoch auf Hardliner-Kurs, dürfte die Rezession zur selbsterfüllenden Prophezeiung werden. Der 09. April wird damit zur entscheidenden Marke für die kurzfristige Marktstimmung – und vielleicht auch für die wirtschaftliche Weichenstellung der kommenden Quartale.
Kurzfristig braucht es etwas Stabiliät und die Hoffnung auf einen Turnaround Tuesday.

Wichtige Wochentermine:

  • Dienstag:
    • 12:00 Uhr US NFIB Small Business Index März
  • Mittwoch:
    • 20:00 Uhr US Fed Protokoll
  • Donnerstag:
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • (!) 14:30 Uhr US Verbraucherpreise März
  • Freitag:
    • Auftakt Quartalsberichtssaison
    • 08:00 Uhr DE Verbraucherpreise März (endgültig)
    • 14:30 Uhr US Erzeugerpreise März
    • (!) 16:00 Uhr US Konsumklima Uni Michigan April (vorläufig)

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Update folgt im Wochenverlauf

Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.

Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX mit historischen Bewegungen und einer unglaublichen Schwankungsbreite von 2.300 Punkten zum Wochenauftakt. Bullenmarkttrendlinie verletzt. Die heftige 20%-Abrisskante der letzten Wochen wird selbst bei starken Konterrallys viel Zeit für Stabilität und eine Bodenbildung benötigen. Volatilität bleibt daher vorerst der tägliche Begleiter.
Nach dem Black Friday und Panic Monday hoffen die Märkte nun auf eine erste Gegenbewegung zum Turnaround Tuesday.
Der Bereich an der 19.700 stellt eine erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 19.860 und der 200-TL bei 19.950 aktiv. Darüber Chance auf weitere Erholung in Richtung 20.400. Bei Bruch das Gap-Close an der 20.600 und anschließend weitere Bewegung zur 20.900.
  • Unterhalb bleibt hingegen die 19.400 im Fokus. Darunter droht erneuter Abgabedruck zur 19.100 und anschließend zur 18.750. Bei Bruch folgt nach der 18.500 weiterer Abgabedruck zur 18.200.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 19.700 > 19.860 > 19.950 > 20.400 > 20.600 > 20.900
  • Unterstützungen: 19.400 > 19.100 > 18.750 > 18.500 > 18.200
DAX Tageschart

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