Die Aktienmärkte bleiben auch zum Donnerstag klar politisch getrieben. Die gestrige imposante Erholungsrally, ausgelöst durch Trumps überraschende Ankündigung einer 90-tägigen Zollpause auf die reziproken Zölle, verpuffte heute bereits wieder. Die Anschlusskäufe blieben aus – und das hat gleich mehrere Gründe.
Charttechnisch haben die Indizes mit der gestrigen Eintagesrally wichtige Widerstandsbereiche erreicht. Gleichzeitig bleibt das Bewertungsniveau an den US-Börsen hoch. Und das wohlgemerkt auf Basis von Unternehmenskennzahlen, die noch aus einer „alten Welt“ ohne flächendeckende Zölle stammen. Mit dem Start der neuen Earnings-Saison rückt nun vor allem der Ausblick der Unternehmen in den Mittelpunkt – und hier könnte es durch die neuen Rahmenbedingungen erhebliche Abwärtsanpassungen geben.
Hinzu kommt, dass Trump in seiner gestrigen Ankündigung nur einen Teil der Zölle auf Eis gelegt hat. Es betrifft ausschließlich die reziproken Zölle, die nun vorerst bei 10 % gedeckelt bleiben. Die Basiszölle, Autozölle, Sektorenzölle, 145 % China-Zölle bleiben jedoch bestehen und belasten weiterhin Wirtschaft und Handel. Für den Pharmasektor wurden sogar bereits neue Zölle angekündigt.
Eine echte Rückkehr zur „alten Normalität“ bleibt damit vorerst unwahrscheinlich. Auch eine klassische V-Erholung am Aktienmarkt erscheint in diesem Umfeld fraglich. Vielmehr dürften die Märkte in einem nervösen und hochvolatilen Seitwärtsmodus verbleiben – mit vielen Richtungswechseln und hoher Schlagzeilenabhängigkeit.
Unternehmenszahlen, US-Konsumklima zum Wochenschluss im Fokus
Die anstehende Earnings-Saison wird damit zum nächsten Belastungstest. Im Fokus steht weniger der Rückblick auf das vergangene Quartal, sondern vor allem der Ausblick auf die kommenden Monate. Hier werden sich die Auswirkungen von Trumps Politik auf Umsatz- und Gewinnprognosen wohl deutlich zeigen.
Zum Wochenschluss richtet sich der Blick morgen auf das US-Konsumklima der Universität Michigan für April. Besonders spannend dürften dabei die Inflationserwartungen ausfallen.
Die Märkte bleiben auch in den kommenden Tagen fragil. Der politische Einfluss ist so hoch wie lange nicht mehr, und Anleger werden sich auf anhaltend hohe Volatilität einstellen müssen. Eine echte Stabilisierung dürfte erst dann möglich werden, wenn entweder klarere politische Linien seitens Trump erkennbar werden – oder aber die Unternehmenszahlen und Ausblicke trotz der Belastungen positiv überraschen. Bis dahin bleibt der Markt ein Spielball der Schlagzeilen.
Wichtige Wochentermine:
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Update folgt im Wochenverlauf
Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.
Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.
Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.
Xetra-DAX Tagesausblick:
Der DAX springt nach der Zollpause bis an seine 100-Tagesline, aber prallt an dieser dynamisch ab. Die Spanne zur 200-TL bleibt damit vorerst aktiv.
Der Bereich an der 20.390 stellt eine erste relevante Zone.
- Oberhalb bleibt die Spanne zur 20.560 und anschließend 20.820 aktiv. Darüber Chance auf weitere Erholung zur 20.980. Bei Bruch folgt die 21.060 und .250.
- Unterhalb bleibt hingegen die Range zur 200-TL bei 20.000 zu nennen mit Zwischenmarken bei 20.340 und 20.090. Darunter droht erneuter Abgabedruck zur 19.850 und 19.670.
Relevante Marken in der Übersicht:
- Widerstände: 20.390 > 20.560 > 20.820 > 20.980 > 21.060 > 21.250
- Unterstützungen: 20.340 > 20.090 > 20.000 > 19.860 > 19.670 > 19.610 > 19.400 > 19.360 > 19.080 > 19.050 > 18.750
Der Ausblick im Videoformat
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