Auch in dieser Woche blieben die Aktienmärkte fest im Griff der US-Handelspolitik. Donald Trumps Zollpolitik bleibt das dominierende Thema – schwankend zwischen punktuellen Rücknahmen einzelner Zölle und einer gleichzeitigen massiven Verschärfung im Handelskrieg, vor allem gegenüber China.
Die Folge ist ein zunehmender Vertrauensverlust an den Märkten. Was sich bislang vor allem in einer starken Verunsicherung und rückläufigen Frühindikatoren zeigte, dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten zunehmend auch in den harten Wirtschaftsdaten widerspiegeln.

US-Renditen steigen – wann kommt die Fed?

Zusätzlich richtet sich der Blick auf den US-Anleihemarkt. Der jüngste Renditeanstieg – vor allem bei den langlaufenden US-Staatsanleihen – sorgt zunehmend für Nervosität. Zum einen erschwert dies die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Konsumenten, zum anderen signalisiert der Markt damit wachsende Inflationsrisiken und Zweifel an der Wirtschaftspolitik Trumps.
Die große Frage bleibt: Wann greift die US-Notenbank Fed ein? Erste Stimmen aus dem Markt erwarten, dass Fed-Chef Powell spätestens im Mai oder Juni mit geldpolitischen Maßnahmen gegensteuern muss.

Quartalsberichtssaison: Banken warnen vor schwierigen Zeiten

Gleichzeitig beginnt in dieser Woche die neue US-Quartalsberichtssaison – und bereits die ersten Ausblicke der US-Großbanken deuten an, was dem Markt bevorstehen könnte. Die CEOs der großen Institute äußerten sich auffallend zurückhaltend und warnten explizit vor schwierigen Zeiten für die US-Wirtschaft.
Hier dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden, ob die aktuell noch relativ hohen Aktienbewertungen in den USA zu halten sind – oder ob Gewinnrevisionen und schwächere Ausblicke für zusätzlichen Druck sorgen.

DAX bleibt stabiler – aber verwundbar

Der DAX konnte sich im Jahresverlauf bislang deutlich besser halten als die Wall Street. Vor allem die Aussicht auf Investitionsprogramme, eine lockere EZB-Politik und das niedrigere Bewertungsniveau halten den deutschen Leitindex auf einem besseren Niveau.
Trotzdem bleibt klar: In einem sich zuspitzenden globalen Handelskonflikt ist auch der DAX keinesfalls immun. Deutschland als exportabhängige Volkswirtschaft bleibt direkt betroffen.

Entscheidende Termine in der verkürzten Osterwoche

Die neue Handelswoche – verkürzt durch den Karfreitag – bringt zahlreiche wichtige Impulsgeber:

  • Dienstag: ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland – wohl erstmals voll im Einfluss des eskalierenden Handelskonflikts.
  • Mittwoch: Wichtige Konjunkturdaten aus China sowie die US-Einzelhandelsumsätze – zeigen sich hier bereits erste Bremsspuren durch die Verunsicherung? Am Abend außerdem ein aufschlussreiches Gespräch mit Fed-Chef Powell zur Lage der US-Wirtschaft.
  • Donnerstag: Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank. Die EZB dürfte ihren Zinssenkungszyklus fortsetzen und eine weitere Lockerung verkünden.

Der Markt bleibt damit klar politisch getrieben. Hoffnungsschimmer auf eine Beruhigung kommen – wenn überhaupt – nur aus zwei Richtungen: einer weicheren Haltung Trumps in den nächsten Wochen oder einer deutlicheren Unterstützung der Fed.
Beides ist derzeit noch offen.


Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 17:00 Uhr US Inflationserwartungen der Konsumenten März
    • Quartalszahlen u.a. von Goldman Sachs
  • Dienstag:
    • 08:00 Uhr DE Großhandelspreise März
    • 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion Februar
    • 11:00 Uhr DE ZEW-Konjunkturerwartungen April
    • 14:30 Uhr US Importpreise/ Exportpreise März
    • 14:30 Uhr Empire State Manufacturing Index April
    • Quartalszahlen u.a. von Bank of America, CITI
  • Mittwoch:
    • 04:00 Uhr China BIP Q1
    • 11:00 Uhr EU Verbraucherpreise März (endgültig)
    • (!) 14:30 Uhr US Einzelhandelsumsatz März
    • 15:15 Uhr US Industrieproduktion März
    • (!) 19:30 Uhr US Rede Fed Chef Powell Economic Outlook
    • Quartalszahlen u.a. von ASML, Alcoa
  • Donnerstag:
    • 08:00 Uhr DE Erzeugerpreise März
    • (!) 14:15 Uhr EU EZB Zinsentscheid
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • 14:30 Uhr US Philadelphia-Fed-Index Apri
    • (!) 14:45 Uhr EU EZB Pressekonferenz
    • Quartalszahlen u.a. von Netflix, tsmc
  • Freitag:
    • Karfreitag: Börsen geschlossen

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Der DAX ist nach den Zöllen von Trump in der Spitze um 21% auf ein Tief um 18.5 gefallen, aber konnte sich rasch wieder stabilisieren. Eine nachhaltige Bodenbildung wird für die Entwicklung von Formationen jedoch Zeit benötigen. Dafür wäre auch ein abermaliger Lauf in Richtung der Tiefs denkbar. Die erhöhte Volatilität wird vorerst erhalten bleiben.
Der Bereich an der 20.000 (200-TL) wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die Range zur 20.4 aktiv. Darüber kann wieder der Kombiwiderstand an der 21k/21.300 in den Fokus rücken. Bei Bruch 21.6.

Unterhalb würden hingegen erneut die 19.700/19.500 unter Druck stehen. Darunter droht erneut Abgabedruck zur 19.1 und anschließend 18.7.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX hat sich nach dem Abverkauf in der Zone zwischen 100-Tagesline (21.3) und der 200-Tageslinie (22k) eingefunden. Die Vola und Zeit für die Ausbildung von Formationen wird noch etwas Zeit benötigen.
Der Bereich an der 20.400 stellt eine erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 20.780 aktiv. Darüber öffnet sich wieder die Tür zur 21k und der Komiwiderstandszone 21.2/21.3. Bei Bruch folgt die 21.420 und .570.
  • Unterhalb bleibt hingegen die Range zur 200-TL bei 20.050/20.000 zu nennen. Darunter droht erneuter Abgabedruck zur 19.850 und 19.750 und im weiteren Verlauf 670.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 20.390 > 20.420 > 20.740/.780 > 20.980 > 21.110 > 21.210 > 21.270
  • Unterstützungen: 20.050 > 20.000 > 19.860 > 19.750 > 19.670 > 19.450 > 19.370 > 19.080 > 19.050 > 18.750
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