Die Märkte bleiben auch zur Wochenmitte voll im Bann von Donald Trumps aggressiver Handelspolitik. Mit Inkrafttreten der reziproken Zölle sowie den zusätzlichen 50 % Strafzöllen auf chinesische Waren hat sich die angespannte Lage weiter zugespitzt. China reagierte prompt und konterte mit Vergeltungszöllen von über 83 %. Damit ist die nächste Eskalationsstufe erreicht – und der Handelskonflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt nimmt zunehmend Züge eines Handelskriegs an.
Die entscheidende Frage für die Märkte bleibt nun, ob Trump auf die chinesischen Maßnahmen mit einer weiteren Eskalation antwortet oder den Weg in Richtung Verhandlungstisch sucht. Bisher hat er sich nicht öffentlich zu Chinas Gegenmaßnahmen geäußert.

Rezessionsängste und Anspannungen im Finanzsystem nehmen zu

Immer mehr prominente Stimmen aus der Wirtschaft warnen offen vor einer unmittelbar bevorstehenden Rezession in den USA. Die Verwerfungen am US-Anleihemarkt, insbesondere bei den Laufzeitaufschlägen und Kreditspreads, deuten ebenfalls auf zunehmenden Stress im Finanzsystem hin. Erste Stimmen warnen sogar vor einer drohenden neuen Finanzkrise – ausgelöst durch das toxische Zusammenspiel aus Handelskonflikten, steigender Inflation und einem drohenden wirtschaftlichen Einbruch.

Fed dürfte nicht mehr lange tatenlos zusehen

Je länger diese Phase der Unsicherheit anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass die US-Notenbank Fed zur Stabilisierung eingreifen muss. Die Erwartungen an neue geldpolitische Impulse steigen von Tag zu Tag. Ein erneutes Quantitative Easing (QE) rückt zunehmend in den Bereich des Möglichen – nicht aus Stärke der Fed, sondern aus Zwang der Märkte.

Am morgigen Donnerstag stehen die US-Verbraucherpreise für März auf dem Programm. In einem normalen Marktumfeld wäre dieser Datensatz richtungsweisend. Doch inmitten der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Dynamik wird er eher als nachlaufend und wenig marktbewegend angesehen. Entscheidend bleiben weiterhin die geopolitischen Schlagzeilen und Trumps Kommunikation.

In den kommenden Tagen wird es vor allem auf eine Person ankommen: Donald Trump. Nur durch ein Abrücken vom Hardliner-Kurs und eine erkennbare Hinwendung zu Verhandlungen könnte sich das stark belastete Marktumfeld stabilisieren. Gelingt das nicht, drohen neue Tiefs – nicht nur an den Aktienmärkten, sondern auch in der konjunkturellen Entwicklung der USA.

Wichtige Wochentermine:

  • Donnerstag:
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • (!) 14:30 Uhr US Verbraucherpreise März
  • Freitag:
    • Auftakt Quartalsberichtssaison
    • 08:00 Uhr DE Verbraucherpreise März (endgültig)
    • 14:30 Uhr US Erzeugerpreise März
    • (!) 16:00 Uhr US Konsumklima Uni Michigan April (vorläufig)

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Update folgt im Wochenverlauf

Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.

Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX müht sich nach den Abverkäufen weiter um Stabilität unterhalb der 200-TL. Es bleibt wahrscheinlich, dass die Abrisskante der letzten Wochen selbst bei starken Konterrallys viel Zeit für Stabilität und eine Bodenbildung benötigen wird. Die erhöhte Volatilität wird daher weiter erhalten bleiben.
Der Bereich an der 19.660/.700 stellt eine erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 19.860 und der 200-TL bei 19.980 aktiv. Darüber Chance auf weitere Erholung zur 20.100 und anschließend in Richtung 20.330/.400. Bei Bruch folgt die 20.650.
  • Unterhalb bleibt hingegen die 19.400 und .360 im Fokus. Darunter droht erneuter Abgabedruck zur 19.080/.050. Bei Bruch rückt wieder die 19.100 in den Fokus.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 19.860 > 19.980 > 20.010 > 20.100 > 20.330 > 20.400 > 20.650 > 20.800 > 21.000
  • Unterstützungen: 19.700 > 19.660 > 19.400 > 19.360 > 19.080 > 19.050 > 18.750
DAX Tageschart

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