Die Aktienmärkte durchlebten eine äußerst volatile Handelswoche und der DAX verfehlte nur um wenige Punkte seine 9. Gewinnwoche in Folge. Der ausgelöste Short-Squeeze von Fed-Chef Powell konnte aufgrund eines zu starken Arbeitsmarktberichtes vorerst keine Anschlusskäufe finden. Umkehrsignale werden in der Jahresendrallyhoffnung jedoch tunlichst vermieden. Warnsignale sind trotzdem vorhanden. So notieren die Volatilitätsindizes an ihren Jahrestiefs und der Fear & Greed Index steht an seinem Jahreshoch. Auf diesem Niveau folgte in diesem Jahr stets eine starke Korrektur.

Volatilitätsindex VDAX und DAX

Nur die besten Szenarien sind eingepreist

In der guten Saisonalität wird die Datenlagen stets nach den besten Szenarien interpretiert. Eine Abweichung davon ist in den Märkten bisher nicht bepreist. Die Frühindikatoren deuten klar in eine Rezession; ein „Soft Landing“ sollte nicht mehr das Basisszenario sein. Der US-Arbeitsmarktbericht zeigte sich weiter robust, vor allem das Lohnwachstum überraschte. Anscheinend kommen die Zweitrundeneffekte der Inflation zu tragen und könnten dafür sorgen, dass der anfängliche zügige Rückgang der Inflation bei 4 bis 5% zum Erliegen kommt. Die Folge? Die Leitzinsen könnten über eine längere Zeit auf sehr hohem Niveau stabil bleiben. Im Übrigen Deckungsgleich mit den Wortmeldungen der Notenbanker. Die Märkte ignorieren dies und preisen stattdessen den Pivot und erste Zinssenkungen 2023 ein.

Die Aktienmärkte leben in einem Szenario, welches als höchst unwahrscheinlich anzusehen ist. Spätestens im H1 2023 müssen sie sich der Realität stellen und damit nochmals mit empfindlichen Rücksetzern diesen „Best Case“ auspreisen.

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Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 02:00 Uhr Rede EZB-Präsidentin Christine Lagarde
    • 09:55 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor November (endgültig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor November (endgültig)
    • 11:00 Uhr Eurozone Einzelhandelsumsatz Oktober
    • 16:00 Uhr USA Auftragseingang Industrie Oktober
    • 16:00 Uhr USA ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor November
  • Dienstag:
    • 08:00 Uhr BRD Auftragseingang Industrie Oktober
  • Mittwoch:
    • 04:00 Uhr China Handelsbilanz November
    • 08:00 Uhr BRD Industrieproduktion Oktober
    • 11:00 Uhr Eurozone BIP Q3 (endgültig)
  • Donnerstag:
    • 13:00 Uhr Rede EZB-Präsidentin Christine Lagarde
  • Freitag:
    • 02:30 Uhr China Erzeuger- & Verbraucherpreise November
    • 14:30 Uhr USA Erzeugerpreise November
    • 16:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan Dezember (vorläufig)

Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn. Vor allem Wachstumstitel Nasdaq100 (-26,51%) sind besonders stark unter Druck geraten. DAX (-8,53%), S&P500 (-14,57%) und Dow Jones (-5,25%) folgen mit etwas Abstand.

Performance seit Jahresbeginn

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern.

Performance seit 1990

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 umspielt weiter seine 200-Tagelinien (4.020/4.045). Oberhalb 4.090 in den Blickpunkt rücken. Darüber 4.130/.140. Unterhalb die neutrale Range über die 3.985 zu seinen 100-Tagelinien bei 3.925. Darunter kommt hingegen nach der 3.885 schnell wieder Druck zur 3.815 auf. Bei Bruch droht Abwärtsdynamik zur 3.700/.645.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart – GD50 kreuzt GD100
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Blick zum Dow Jones, wo der Index nur noch knapp 5% vom Jahreshoch entfernt notiert. Die 34k stellen den ersten relevanten Bereich. Oberhalb halten die Bullen eine Spanne zur 34.500. Darüber die Erweiterung zur .850 und 35k. Unterhalb stellen hingegen die 33.800 eine nächste Unterstützung. Bei Bruch 33.250 und anschließend 33k. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.

Dow Jones Tageschart
Große Bild – Dow Jones im Quartalschart

Der Nasdaq100 als diesjähriger Underperformer bisher mit einer schwachen Bärenmarktrally. Die 12k stellt eine erste relevante Zone. Oberhalb würden die 12.150 in den Fokus rücken. Darüber weitere Aufhellung zur 12.350. Unterhalb bleibt hingegen die Range zur 11.700 aktiv. Darunter 11.5. Bei Bruch droht der Weg zum Jahrestief. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt ein schwieriges Umfeld für „Growth“.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart – jede Kerze eine Woche
Nasdaq100 Monatschart
Nasdaq100 Jahreschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nun die 3. rote Quartalskerze in Folge ausgebildet hat. Das gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble im Jahr 2000.

Unterhalb der 12.180 droht eine weitere Abverkaufswelle Richtung 11k. Oberhalb der 14k erste Stabilisierungstendenzen Richtung 14.8/15k. Markiert sind im Chart auch die letzten beiden großen Bärenmärkte. Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte.

Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:

  • 15k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.6 > 13.3 > 13k > 12.600 > 12.180 > 11.850 > 11.450 > 11k > 9.900
DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Dezember.

Die DAX Pivot-Punkte in der Übersicht

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2022.

Der DAX im Jahr 2022 mit den Jahres-Pivot-Punkten

Der VDAX (Volatilitätsindex) hat den tiefsten Stand seit Januar erreicht. Anbei der DAX und VDAX in diesem Jahr. Eingezeichnet sind die letzten Tiefs beim VDAX und der Kursverlauf beim DAX. Droht nun der Gipfel?

VDAX zu DAX Kursverlauf

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX im Oktober und November eine starke Rally bis zum mittleren Bollingerband absolvieren konnte. Die 14.390 bilden einen ersten umkämpften Bereich. Oberhalb steht die Spanne zur 13.600 und anschließend 14.800. In dieser großen Widerstandszone folgen darüber 15k und 15.165. Bei Bruch weitere Aufhellung und 15.350. Unterhalb sei hingegen die Range zur 14.250 und .030 aktiv. Darunter bilden die 13.600 die letzte bullische Reboundzone. Bei Bruch 13.2/13k.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX neun grüne Wochenkerzen in Folge mit einer Performance von +23% ausbilden konnte. Die 14.480 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich.

Oberhalb ist ein Cluster zur 14.570 und .630 aktiv. Darüber die Erweiterung zur 14.740 und .800. Bei Bruch 14.890 und anschließend 15k/15.165.

Unterhalb steht hingegen die Spanne zur 14.390 und .230. Darunter die 14.120 und .030. Anschließend die 13.930 und bei Bruch 13.800/.600.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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Xetra-DAX Stundenchart

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