Die Aktienmärkte präsentierten sich zum Start ins neue Quartal mit einer Erholungsbewegung, die an ein vertrautes Muster erinnert. Die Schwäche zum Monatsende wurde am gestrigen Quartalsabschluss zügig aufgefangen, heute folgten Kurszuwächse. Der DAX konnte seine Seitwärtsrange damit weiter stabil verteidigen und positioniert sich nun mit einem gewissen Sicherheitsabstand vor dem morgigen großen Zolltermin im Weißen Haus (22:00 Uhr deutscher Zeit). Der Quartalswechsel wird häufig von Sonderfaktoren wie Rebalancing, Mittelzuflüssen oder Glattstellungen geprägt, was die Stärke relativiert – dennoch: Die Stabilität ist inmitten der geopolitischen und wirtschaftlichen Unsicherheit wichtig.

USA: Datenlage trübt sich weiter ein

Wenig Anlass zur Entwarnung liefern dagegen die Konjunkturdaten aus den USA. Der ISM-Einkaufsmanagerindex fiel erneut schwächer aus und zeigte gleichzeitig eine besorgniserregend anziehende Preiskomponente. Das Narrativ eines sich manifestierenden Stagflationsszenarios – also stagnierendem Wachstum bei steigenden Preisen – wird damit weiter gestützt. Sollte Trump morgen weitreichende Zölle verhängen, dürfte sich dieses Risiko weiter verschärfen. Die ohnehin fragile wirtschaftliche Lage würde durch höhere Importpreise und potenzielle Gegenzölle zusätzlich unter Druck geraten.

Erwartungshaltung bereits sehr negativ – Überraschungspotenzial?

So paradox es klingen mag: Die Märkte blicken mit einer bereits sehr pessimistischen Erwartung auf Trumps bevorstehenden Zollplan. In der Vergangenheit war es oft genau diese Konstellation, die das Überraschungspotenzial auf der Oberseite begünstigte. Wenn Trump morgen beispielsweise nur moderate Zölle verhängt, diese auf einzelne Branchen begrenzt oder einen konkreten Aufschub einräumt, könnte es zu einer temporären Entlastungsrally kommen – ganz einfach, weil das befürchtete Worst-Case-Szenario ausbleibt.
Ein solches Reaktionsmuster hätte allerdings rein taktischen Charakter. Die übergeordnete Lage bleibt belastet, vor allem wenn man bedenkt, dass weitere Eskalationsstufen jederzeit nachgeschoben werden können.

So oder so… Trump liefert den Takt

Die Marktteilnehmer schauen gespannt nach Washington. Der Ausgang der morgigen Zollentscheidung könnte kurzfristig über Richtungsentscheidungen entscheiden. Eine breite Zollerhebung im zweistelligen Prozentbereich ohne Übergangsfristen wäre ein massiver Belastungsfaktor und könnte die Korrektur an den Märkten beschleunigen. Begrenzte Zölle, auf bestimmte Branchen zugeschnitten oder mit Aufschub versehen, wären hingegen – zumindest temporär – ein positives Signal. Die Nervosität bleibt hoch.

Wichtige Wochentermine:

  • Mittwoch:
    • (!) Zolltermin von Trump
    • 14:15 Uhr US ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar März
    • 16:00 Uhr US Auftragseingang Industrie Februar
  • Donnerstag:
    • 09:55 Uhr DE Dienstleistungssektor März (endgültig)
    • 11:00 Uhr EU Erzeugerpreise Februar
    • 13:30 Uhr EU EZB Protokoll
    • 14:30 Uhr US Anträge auf Arbeitslosenhilfe
    • (!) 16:00 Uhr US ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor März
  • Freitag:
    • 10:00 Uhr DE Auftragseingang Industrie Februar
    • (!) 14:30 Uhr US-Arbeitsmarktbericht März
    • (!) 16:20 Uhr US Fed Chef Powell Rede “Economic Outlook”

Hinweis: Hole mehr aus Trading-Portal.NET und aktiviere Deinen Informationsvorsprung mit meinem Traders Club. Alle Vorteile ansehen.


Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance und Dynamik schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden. Die mehrwöchige Seitwärtsrange konnte bisher verteidigt werden, allerdings ist die Kombisupportzone nun sehr nah. Trumps Zolltermin am 02.04. kann daher einen entscheidenden Trigger setzen.
Der Bereich an der 22.700 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zum m. Bollinger 22.900 und der 23k weiter aktiv. Darüber würde sich das Bild wieder in die obere Hälfte der Seitwärtsrange in Richtung 23.3 aufhellen. Bei Bruch Chance auf das Allzeithoch an der 23.500.

Unterhalb würde hingegen der Kombisupport an der 22.300/.200 unter Druck stehen. Darunter droht die erste Eintrübung über die 22k zur 21.800. Bei Bruch folgt die Gap-Zone an der 21.600.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX konnte in den Quartalswechsel nochmal an der Supportzone abprallen. Trump großer Zolltag kann für den DAX (sehr exportlastig) ein großes Volatilitätsereignis darstellen. Es ist Zurückhaltung angesagt.
Der Bereich an der 22.370 (50-TL) stellt die erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur 22.540 weiter aktiv. Darüber folgt der Weg über die 22.640 zum Wochen-PP bei 22.680. Bei Bruch die weitere Erholung zur 22.740 und dem m. Bollinger bei 22.840.
  • Unterhalb wäre hingegen die 22.230 und .190 wieder die erste relevante Zone. Darunter folg abermals Druck zur 22.150 und 20.090. Bei Bruch 21.950.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 22.540 > 22.640 > 22.680 > 22.740 > 22.840 > 22.920 > 23.050 > 23.100 > 23.220 > 23.340 > 23.380 > 23.470 > 23.550 > 23.600 > 23.720 > 23.750
  • Unterstützungen: 22.230 > 22.190 > 22.150 > 22.090 > 21.950 > 21.850 > 21.820 > 21.720 > 21.650 > 21.585 > 21.510 > 21.430 > 21.340 > 21.280 > 21.200 > 21.120 > 21.060 > 21.000 > 20.970 > 20.870 > 20.850 > 20.720 > 20.670 > 20.620 > 20.570 > 20.520 > 20.490 > 20.430 > 20.330 > 20.300 > 20.210 > 20.170 > 20.130
DAX Tageschart

Der Ausblick im Videoformat

Exklusiver Traders Club


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert