Die Aktienmärkte starteten abermals schwach in die vergangene Handelswoche, aber legten dann im viel zu negativen Umfeld (ich berichtete im “Market Briefing”) eine Umkehr in den Wochenschluss hin. Dieses Reversal weckt nun die Hoffnung auf den Beginn einer Bärenmarktrally, um die zuversichtlichen Bären doch mal wieder zweifeln zu lassen. Auffällig bleibt zudem die Haltung der US-Notenbank Fed, die den Abverkauf an den Aktienmärkten unkommentiert ignoriert. Dies war bei den letzten starken Korrekturen stets anders. Die viel zu hohe Inflation (Mandat Nummer 1 der Notenbank) hat die “Schmerzgrenze” der Fed weiter nach unten verschoben. Es scheint fast so, dass selbst ein Crash im Kampf gegen die Inflation akzeptiert wird.
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Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 04:00 Uhr China Industrieproduktion April
- 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise April
- 14:30 Uhr USA Empire State Manufacturing Index Mai
- Dienstag:
- 11:00 Uhr Eurozone BIP Q1 (1. Veröffentlichung)
- 14:30 Uhr USA Einzelhandelsumsatz April
- 15:15 Uhr USA Industrieproduktion April
- 19:00 Uhr Rede Fed-Chef Powell und EZB-Chefin Lagarde
- Mittwoch:
- 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise April (endgültig)
- 14:30 Uhr USA Baugenehmigungen April
- 14:30 Uhr USA Baubeginne April
- Donnerstag:
- 13:30 Uhr Eurozone EZB-Protokoll
- 14:30 Uhr USA Philadelphia-Fed-Index Mai
- 16:00 Uhr USA Verkäufe bestehender Häuser April
- Freitag:
- Kleiner Verfallstag
- 08:00 Uhr BRD Erzeugerpreise April
- 11:00 Uhr Eurozone Verbrauchervertrauen Mai (vorläufig)
Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn. Vor allem Wachstumstitel Nasdaq100 (-24,10%) sind besonders stark unter Druck geraten. DAX (-11,69%), S&P500 (-15,57%) und Dow Jones (-11,40%) folgen mit etwas Abstand.
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der starken Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit diesmal verstärkt um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 rutschte passend zum Auftakt in die schwache Saisonalität auf ein neues Jahrestief. Die Bullen brauchen den Weg zurück über die 4.085 & 4.130, um Kraft für eine stärkere Gegenbewegung zu entwickeln. Die Wochenkerzen deuten die Chance einer Erholung an. Grafik 2 und 3 zeigen den S&P500 im großen übergeordneten Bild.
Der Blick zum Dow Jones, wo der Index als Outperformer sich noch am besten hält. Die 32k stellt eine erste umkämpfte Marke. Bruch durch die 32.600 kann eine Bärenmarktrally befeuern. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 als diesjähriger Underperformer mit zaghaften Stabilisierungstendenzen nach -30% vom Allzeithoch. 12.5 und 13k bilden nun erste relevante Widerstände und könnten bei Bruch eine Bärenmarktrally unterfüttern. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt jedoch ein äußerst schwieriges Umfeld für Growth. Zum Monatswechsel ist der Nasdaq in den Hausse-Trendkanal zurückgefallen. Unterhalb der 14k dürften damit weitere deutliche Abgaben in den nächsten Monaten folgen.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990. Der starke Kursanstieg während der Corona-Pandemie (Notenbankliquidität) wurde momentan bis zum mittleren Bollinger konsolidiert. Markiert sind auch die beiden großen Bärenmärkte (Dotcom-Bubble, Finanzkrise). Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte.
Im großen Quartalschart bestand seit 4 Quartalen die Seitwärtsrange von 14.8/15k zur 16k. Darunter drohte zügig Abwärtsdruck, welcher mit dem Ukrainekrieg direkt aufgegriffen wurde. Folgende Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 16k > 15.6 > 15.165 > 15k > 14.440 > 14.1/14k > 13.6 > 13k > 12.4/12.2 > 11.6 > 11k
Den gleichen Zeitraum auch nochmal als Tageschart, wo die 22-jährige Keilformation während der Pandemie erst auf der Unterseite und nun auf der Oberseite verletzt wurde. Der Ukrainekrieg sorgte für ein bärisches Fehlausbruchszenario. Unterhalb der 15k/15.1 bleibt die Keilformation somit aktiv. Die Unterkante verläuft momentan bei 10.8.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Mai.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2022.
DAX – Übergeordnete Lage:
- Der DAX hat dynamisch die 10-monatige Seitwärtsrage von 14.8/15k – 16k nach unten aufgelöst und direkt weitere Supportzonen verletzt. Folgende Cluster bilden nun relevante Bereiche:
- 15.600 > 15.165 > 15k > 14.450 > 14k > 13.6 > 13.300 > 13k > 12.740 > 12.440 > 12.270/.185
- Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert.
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo sich der DAX nach dem Abverkauf zum Jahresauftakt um Stabilität bemüht. Die 14.030/.100 stellen weiterhin einen umkämpften Bereich. Oberhalb wären die 14.400 und das m. Bollinger bei 14.630 zu nennen. Darüber Aufhellung zur 15k und 15.165. Nachfolgend 15.600 & 16k. Unterhalb die 13.6, welche zum Monatsauftakt direkt getestet werden konnte und gefolgt von der 13.220 und 13.050. Bei Bruch 12.550.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo sich der DAX als Outperformer und nah am Wochenhoch aus der Handelswoche verabschiedete. Der Verfallstermin wirkt weiterhin stützend auf die Kurse. Ein erster relevanter Bereich wäre um 13.815 zu nennen.
Oberhalb können die Bullen einen ersten Cluster zum Kombiwiderstand 14.030/.090 anstreben. Direkt darüber der Abwärtstrend bei 14.185. Bei Bruch 14.250 und der Kombiwiderstand 14.395. Anschließend 14.470 und 14.610.
Unterhalb steht hingegen ein erster Cluster zur 13.575/.550 und zum Trend .490. Darunter die 13.390 und nachfolgend der Kombisupport 13.220/.200/.175. Bei Bruch 13.050.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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