In der vergangenen Handelswoche konnten die Aktienmärkte volatil eine erwartete Erholungsbewegung verzeichnen, die sie zu den 50-Tage-Durchschnittslinien führte. Anschließend folgte jedoch rasche Schwäche, die die Kurse zurück in den unteren Bereich der bestehenden Seitwärtsrange drückte. Fundamental gesehen haben vor allem schwache Konjunkturdaten, darunter die Einkaufsmanagerindizes und negative Entwicklungen in China, sowie der weiterhin unsichere geldpolitische Kurs für Zurückhaltung an den Märkten gesorgt. Die erhöhte Volatilität und die Schwächeanfälle dürften in den kommenden Wochen anhalten, denn mit dem Beginn des Septembers könnte auch der traditionell schwächste Börsenmonat des Jahres bevorstehen. In der kommenden Handelswoche werden neue Inflationsdaten aus Deutschland, der Eurozone und den USA erwartet, sowie der US-Arbeitsmarktbericht. Diese Daten könnten den Zinskurs in den USA weiter manifestieren und die Richtung der Märkte beeinflussen.
Anleger sollten sich bewusst sein, dass die Unsicherheit an den Märkten anhält und dass eine umsichtige Herangehensweise in diesem anspruchsvollen Umfeld entscheidend ist.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- %%
- Dienstag:
- 08:00 Uhr BRD GfK-Konsumklima September
- 16:00 Uhr USA Verbrauchervertrauen Conference Board August
- 16:00 Uhr USA JOLTS-Daten (offene Stellen) Juni
- Mittwoch:
- 14:00 Uhr BRD Verbraucherpreise August (Vorabschätzung)
- 14:30 Uhr USA BIP Q2 (2. Veröffentlichung)
- 14:15 Uhr USA ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Juli
- 16:00 Uhr USA Schwebende Hausverkäufe Juli
- Donnerstag:
- Monatsabschluss August
- 03:00 Uhr China CFLP Einkaufsmanagerindizes August
- 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise August (Vorabschätzung)
- 13:30 Uhr USA Challenger Stellenstreichungen Juli
- 13:30 Uhr Eurozone EZB-Protokoll
- 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
- 14:30 Uhr USA PCE-Kernrate Juli
- Freitag:
- Monatsauftakt September
- 03:00 Uhr China Caixin Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August
- 09:55 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (endgültig)
- 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (endgültig)
- 14:30 Uhr USA Arbeitsmarktbericht August
- 16:00 Uhr USA ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+13,71%), S&P500 (+16,27%), Dow Jones (+6,49%) und Nasdaq100 (+37,48%).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet “Sell in May and go away, but remember to come back in September.“. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konnte in der vergangenen Handelswoche wie erwartet die Abwärtsbewegung unterbrechen und eine Erholung bis an die 50-Tageslinie bei 4.460 einleiten. Der Bereich stellt die Oberseite des neutralen Clusters, welcher am Verlaufshoch August 2022 um 4.325 seinen Anfang nimmt. Ein Durchbrechen zur schwachen Saisonalität im September würde weitere Tiefpunkte in Richtung 4.2xx aktivieren, wo sich für die Bullen eine wichtige Kaufzone bieten würde. Unter die 4.2 dürfen die Bären den Kurs hingegen nicht mehr drücken, da sich ansonsten auch das übergeordnete Bild wieder bärisch eintrübt. Bei Bruch durch die 50-Tageslinie bei 4.460 würde sich das Bild hingegen wieder etwas aufhellen. Den detaillierten Ausblick gibt es im Dashboard tagtäglich aktuell.
Der Dow Jones fällt zurück in die Ausbruchszone und verletzt den Oktober-Aufwärtstrend. Die Ausbruchbewegung wurde damit stark gestört. Die 100-Tagelinien an der 34.1 stellen aktuell einen umkämpften Bereich. Oberhalb bleibt die neutrale Range zum GD50 m 34.680 aktiv. Darüber Chance auf eine erste Aufhellung. Ein nachhaltiger Bruch durch die 100-Tagelinien würde das Bild weiter eintrüben. Die 33.700 wäre eine nächste Anlaufzone. Bei Bruch würden größeren Verwerfungen drohen. Nachfolgend müsste auch mit der 31.5 gerechnet werden.
Der Nasdaq100 in diesem Jahr als Outperformer Dank einer KI-Übertreibungsphase. Die dynamische 3. Welle der Aufwärtsbewegung wurde abgeschlossen. Die Konsolidierung in die 4. Welle wurde passend zur schwachen Saisonalität aufgegriffen. Erste relevante Unterstützungen wurden unterschritten, wodurch eine größere Konsolidierung – mit Zwischenschritt – bis an die 14k wahrscheinlich wird. Erst bei Bruch durch die 14k/13.8 (Aufwärtstrend, Verlaufshoch 2022) trübt sich auch das übergeordnete Bild wieder bärisch ein. In der vergangenen Handelswoche konnte die Gegenbewegung bis an die 50-Tagelinie führen. Bei bärischer Übermacht folgt von hier bereits der Angriff zur 14.4.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1980-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt. Obere Begrenzungslinie und 2022-er Begrenzungslinie bremsen die DAX-Rally (von Oktober 2022) momentan aus.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat August.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 38% zulegen konnte und am 2021/22-er Allzeithoch zunehmend toppish wirkte. Die Konsolidierung des Anstiegs startete passend zur schwachen Saisonalität und verläuft bisher im bullischen Muster.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX weiter sein Broadening-Top durchläuft. Erste Ziele Juli-Tief wurden erreicht und es setzte eine Gegenbewegung ein, die vor der 16k jedoch wieder spürbar abverkauft wurden. Weitere Tiefpunkte in die Zone 15.4/15.2 bleiben wahrscheinlich. Viel tiefer darf der DAX jedoch nicht fallen, da ansonsten eine größere Korrektur tief in den 14k-Bereich wahrscheinlich wird. Ein Rücklauf in den Bereich 16.3 bringt hingegen wieder das Allzeithoch als wahrscheinliches Szenario auf den Plan.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
Der Ausblick im Videoformat
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