In nur einer Handelswoche veränderte sich das Stimmungsbild der Anleger schlagartig. Während noch vor sieben Tagen düstere Wolken am Anlagehimmel hingen, scheinen diese nun einem strahlenden Sonnenschein gewichen zu sein. Doch wie beständig ist dieses Hochdruckgebiet über den Märkten?

Von technischen Reaktionen wie dem Short-Squeeze angetrieben, welcher durch die zuvor dominierende negative Stimmung und die daraus resultierende Anhäufung von Short-Positionen begünstigt wurde, konnten die Märkte eine eindrucksvolle Rallye verbuchen. Getragen wurde diese Dynamik durch das Zusammentreffen mehrerer unterstützender Faktoren: Die Signale einer nachlassenden geldpolitischen Straffungsphase aufgrund einer sich abschwächende Konjunktur, die nun auch auf dem Arbeitsmarkt ankommt und die weiterhin rückläufige Inflation (Eurozone nur noch bei 2,9%). Die Notenbanken nehmen diese Entwicklungen zum Anlass für ein behutsameres Vorgehen. Die fallenden Anleiherenditen wirkten als zusätzlicher Treibstoff für die Aktienmärkte und verstärkten die euphorische Stimmung unter den Anlegern.

Doch inmitten des Feuerwerks am Aktienmarkt lauert eine beunruhigende Ironie: Die Erleichterung über den scheinbar erfolgreichen Kampf gegen die Inflation und den Beginn eines geldpolitischen Wendepunkts wird von der drohenden Dunkelheit einer Rezession begleitet. In einer Wirtschaft, die sich auf einen Abschwung zubewegt, stehen Unternehmensgewinne auf dem Prüfstand, was unweigerlich Auswirkungen auf die Bewertungen am Markt haben wird. Es ist diese bittersüße Mischung aus Feier und Furcht, auf denen die Investoren zulaufen. Die Märkte mögen zwar kurzfristig ihre Erleichterung zum Ausdruck bringen, doch das Szenario einer nahenden Rezession wirft einen langen Schatten. Der Freudentaumel könnte sich daher als trügerisch erweisen, wenn der Realismus der ökonomischen Grundlagen wieder in den Vordergrund rückt.

Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 08:00 Uhr BRD Auftragseingang Industrie September
    • 09:55 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Oktober (endgültig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Oktober (endgültig)
    • 10:30 Uhr Eurozone sentix-Konjunkturindex November
  • Dienstag:
    • 04:00 Uhr China Handelsbilanz September
    • 08:00 Uhr BRD Industrieproduktion Deutschland September
    • 11:00 Uhr Eurozone BIP Erzeugerpreise September
  • Mittwoch:
    • 08:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Oktober (endgültig)
    • 11:00 Uhr Eurozone Einzelhandelsumsatz September
  • Donnerstag:
    • 02:30 Uhr China Inflation Oktober
    • 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
    • 21:00 Uhr USA Diskussionsrunde mit Fed-Chef Powell
  • Freitag:
    • 16:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan November (vorläufig)

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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+9,1%), S&P500 (+13,6%), Dow Jones (+2,9%) und Nasdaq100 (+38,2%).

Performance seit Januar 2023

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth (Nasdaq) & Value weiterhin auf einem Rekordhoch.

Performance seit 1990

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konnte den vorwöchentlichen Bruch durch die 4.2 und seinen 200-Tagelinien direkt sehr stark bullisch kontern. Hier schnappte eine Bärenfalle schmerzhaft zu. Die 200-TL um 4.260/4.240 stellen nun einen wichtigen Rebound- und Supportzone. Oberhalb bleibt der Cluster 4.315 zur 4.4 aktiv. Darüber Chance auf bullischen Durchbruch zur 4.5. Ein Bruch zurück hält hingegen nach der 4.2 hingegen die 4.130 als Ziel. Den detaillierten Ausblick gibt es im Dashboard tagtäglich aktuell.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Dow Jones bleibt im sehr volatilen Handel um seine 200-Tagelinien. Der starke Short-Squeeze der Vorwoche konnte das Oktoberzwischenhoch knapp herausnehmen. Der überkaufte Bereich dürfte bald abgebaut werden. Im bullischen Ideal wird hierfür eine iSKS Formation angestrebt, welche auch nochmal 1000-Punkte auf der Unterseite ermöglichen würde.

Dow Jones 4-Stundenchart
Dow Jones Wochenchart

Der Nasdaq100 in diesem Jahr als Outperformer Dank einer KI-Übertreibungsphase. Die dynamische 3. Welle der Aufwärtsbewegung wurde abgeschlossen. Die Konsolidierung in die 4. Welle wurde passend zur schwachen Saisonalität aufgegriffen und wurde innerhalb der Flagge nun mehrfach komplett durchlaufen. Die Flaggenoberkante an der 15.150 konnte im Short-Squeeze direkt erreicht werden. Ein erneuter Abpraller hält die 1.000-Punkterange der Flagge hingegen aktiv, wobei die 14.6 ein gutes Konsolidierungsziel darstellt, von wo ein neuer Angriff erfolgen kann. Der Ausbruch aus der Flaggenformation bringt die Zwischenhochs an der 15.6 in den Blickpunkt. Unterhalb der 14.6 müsste hingegen wieder die 14k erwartet werden.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart
Nasdaq100 Monatschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit den 1980-er Jahren. Während Corona wurde der 40-jährige Aufwärtstrend getestet und verteidigt. Obere Begrenzungslinie und 2022-er Begrenzungslinie bremsen die DAX-Rally (von Oktober 2022) momentan aus.

DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat November.

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
DAX Kursindex am Hochpunkt der Dotcom-Bubble

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, während der schwachen Saisonalität bis zum m. Bollingerband an der 14.6 konsolidierte. Oberhalb bestehen Chancen die 15.5 anzulaufen. Anschließend die 16k. Bei Bruch folgen hingegen 14.2/14k.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX die Supportzone 14.8/14.6 verteidigen und eine erste deutliche Gegenbeweung einleiten konnte. Ein bullischer Durchbruch ist dies noch nicht. Oberhalb der Zone um 15.050 steht ein erster Cluster zur 15.290. Anschließend folgt an der 15.450/.600 die erste größere Widerstandszone. Bei Bruch Chance auf 16k. Unterhalb wäre hingegen die Spanne zur 14.8 wieder aktiv. Nachfolgend die 14.560.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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