In der vergangenen Woche mussten die Aktienmärkte einen unübersichtlichen Datenmix verarbeiten. Während die allgemeine Inflation in den USA weiterhin spürbar nachlässt, zeigen sich Kerninflation und Inflationserwartungen unverändert hartnäckig. Für die US-Notenbank Fed gestaltet sich die Datenlage als wenig eindeutig, was ihr in ihrem letzten Protokoll den schwierigen Spagat zwischen der Bekämpfung der Inflation und der Vermeidung systemischer Risiken verdeutlicht. Besonders bemerkenswert war der Stimmungswandel bezüglich einer möglichen Rezession. In der Vergangenheit prognostizierte die Fed selbst in Zeiten großer Krisen, wie der Dotcom-Blase oder der Finanzkrise, keine Rezession und äußerte sich stets zurückhaltend. Diesmal jedoch erwartet sie eine Rezession in der zweiten Jahreshälfte. Könnte dies ein Indiz dafür sein, dass die Rezession sogar schwerwiegender ausfallen könnte? Die Börsen lassen sich von dieser Entwicklung bisher nicht beeindrucken. Die Wall Street steht unmittelbar vor den nächsten größeren Widerständen, während der DAX nur noch knapp 3% bis zum Allzeithoch aufholen muss. Allerdings haben die europäischen Indizes erstmals seit vier Monaten (die längste Serie seit 2012) ihre Outperformance eingebüßt.

Die bevorstehende Handelswoche wird von wichtigen Terminen geprägt sein. Im Fokus stehen unter anderem der ZEW-Index, das Fed Beige Book und natürlich die anlaufende Quartalsberichtssaison.

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Wichtige Wochentermine:

  • Montag:
    • 14:30 Uhr USA Empire State Manufacturing Index April
    • Quartalsberichte u. a. von Schwab, FirstBank
  • Dienstag:
    • 04:00 Uhr China BIP Q1
    • 11:00 Uhr BRD ZEW-Konjunkturerwartungen April
    • 11:00 Uhr Eurozone ZEW-Konjunkturerwartungen April
    • 14:30 Uhr USA Baugenehmigungen März
    • Quartalsberichte u. a. von Bank of America, Netflix, Goldman Sachs
  • Mittwoch:
    • 11:00 Uhr Eurozone Verbraucherpreise März (endgültig)
    • 20:00 Uhr USA Beige Book der Fed
    • Quartalsberichte u. a. von Tesla, IBM, Morgan Stanley
  • Donnerstag:
    • 08:00 Uhr BRD Erzeugerpreise März
    • 13:30 Uhr Eurozone EZB-Protokoll
    • 14:30 Uhr USA Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche
    • 14:30 Uhr USA Philadelphia-Fed-Index April
    • 16:00 Uhr Eurozone Verbrauchervertrauen April
    • 16:00 Uhr USA Verkauf bestehender Häuser März
    • Quartalsberichte u. a. von American Express, Nokia
  • Freitag:
    • Kleiner Verfallstermin
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe April (vorläufig)
    • 09:30 Uhr BRD Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor April (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe April (vorläufig)
    • 10:00 Uhr Eurozone Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor April (vorläufig)
    • 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe April (vorläufig)
    • 15:45 Uhr USA S&P Global Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor April (vorläufig)
    • Quartalsberichte u. a. von SAP, P&G

Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:

Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+13,53%), S&P500 (+7,77%), Dow Jones (+2,23%) und Nasdaq100 (+19,56%).

Performance seit Januar 2022

Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit 2022 fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern. Der Bärenmarkt ist im breiten Markt bisher ohne Kapitulationsphase und eher als Korrektur zu werten.

Performance seit 1990

Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 mit einer leicht festeren Handelswoche unterhalb der Februarhochstände. Die Aufwärtsdynamik scheint an Kraft zu verlieren. Der Bereich 4.1/4.2 bildete in den vergangenen Monaten häufig einen unüberwindbareren Widerstand. Die 4.140 stellt den ersten relevanten Bereich. Oberhalb öffnet sich die Range zur 4.165 und 4.180. Darüber die weitere Aufhellung zur 4.2 und der Gap-Zone 4.230. Unterhalb rücken hingegen wieder die 4.110 in den Blickpunkt. Darunter die Eintrübung zum Vorwochentief an der 4.070. Bei Bruch 4.035, anschließend 4k.

S&P500 Tageschart
S&P500 Wochenchart
Große Bild – S&P500 im Monatschart
Große Bild – S&P500 Quartalschart

Der Dow Jones verletzte in der vergangenen Woche den Abwärtstrend an der 33.950. Entscheidungsbereich für die kommende Woche. Oberhalb hellt sich das Bild weiter in Richtung 34.250 auf. Darüber weitere Aufhellung zur 34.6 möglich. Unterhalb steigen die Chancen einer Konsolidierung. Die 33.750 stellen einen ersten Support. Darunter rückt erneut der sma100 bei 33.380 in den Fokus. Bei Bruch droht der Weg zur 33.150. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.

Dow Jones Tageschart
Große Bild – Dow Jones im Quartalschart

Der Nasdaq100 konnte in der vergangenen Woche kaum zulegen. Die Widerstandszone an der 13.230 (Gap-Zone, Keiloberkante, 50-er Retracement der großen Bewegung 2022 Hoch zu Tief, Abschlussmuster 5. Welle?) konnte erneut nicht überwunden werden. Die Gefahr einer Konsolidierung steigt auf diesem Niveau. Die 13k stellt einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleiben die 13.230 im Fokus. Darüber weitere Erholung zur 13.450/.500. Bei Bruch Türöffner zur 14k. Unterhalb stellt das Vorwochentief bei 12.850 erneut den ersten Support. Darunter rücken nach der Gap-Zone .735/.655 die 12.500 als nächstgrößerer Support in den Blickpunkt. Darunter erneut die Eintrübung zur 12.500. Bei Bruch ema200 bei 12.320.

Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).

Nasdaq100 Tageschart
Nasdaq100 Wochenchart – jede Kerze eine Woche
Nasdaq100 Monatschart
Nasdaq100 Jahreschart

Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder zum AZH aufhellen.

Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:

  • 16.6 > 16.2 > 16k > 15.7 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.3 > 13k > 12.600 > 11.850 > 11.450
DAX Quartalschart

Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat April.

Die DAX Pivot-Punkte in der Übersicht

Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Der DAX im Jahr 2023 mit den Jahres-Pivot-Punkten
Der VDAX auf dem niedrigsten Niveau seit 12 Monaten
DAX Kursindex am Hochpunkt der Dotcom-Bubble
DAX Keilformation seit 2000

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:

Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 32% zulegen konnte. Mit der 14.8/15k wurde eine wichtige Zone überwunden und bleibt bisher umkämpft. Die 15.1 stellen einen ersten relevanten Bereich im Monatschart. Oberhalb steht weiter die Range über die 15.3 zur 15.750. Darüber 16.070. Bei Bruch 16.290 (AZH). Unterhalb sei hingegen die Range zur 14.8 und m. Bollinger bei 14.400 aktiv. Darunter erste Eintrübung zur 14k/13.8.

Xetra-DAX Monatschart

Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX als Outperformer auf Jahreshoch die Woche beenden konnte. Das Allzeithoch ist nur 3% entfernt. Die 15.810 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich.

Oberhalb steht ein Cluster über die 15.890 zur 15.980. Darüber folgt die weitere Aufhellung über die 16.090 zur 16.185. Bei Bruch AZH an der 16.290.

Unterhalb stellen hingegen über die 15.740 mit .625 eine erste Supportzone. Darunter die Eintrübung zur 15.540 und anschließend .460. Bei Bruch Türöffner zur 15.340/.250.

Xetra-DAX Wochenchart

Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.

Kurzum für den Tageschart:

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Xetra-DAX Stundenchart

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