Wochenausblick: Börsen mit Zurückhaltung – Schwache Monatsperformance, Frühindikatoren und Verfallstermin im Fokus
Die Börsen zeigten in den vergangenen Wochen abermals viel Zurückhaltung, und die Monatsperformance im Mai fällt bisher schwach aus – im historischen Vergleich sogar auffallend schwach. Dies könnte darauf hindeuten, dass die typischerweise schwache Saisonalität von Mai bis September (bekannt als „Sell in May“) diesmal eine größere Rolle spielen könnte.
Für die anhaltende Zurückhaltung sorgen weiterhin die schwelenden Krisen im US-Regionalbankenbereich und die ungelöste Frage zur Schuldenobergrenze in den Vereinigten Staaten. In der neuen Handelswoche rücken einige konjunkturelle Frühindikatoren, wie der ZEW-Index und der Philadelphia-Fed-Index, in den Blickpunkt der Anleger. Zudem steht am Freitag der Verfallstermin für den Monat Mai an.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 08:00 Uhr BRD Großhandelspreise April
- 11:00 Uhr Eurozone Industrieproduktion März
- 14:30 Uhr USA Empire State Manufacturing Index Mai
- Dienstag:
- 04:00 Uhr China Industrieproduktion April
- 11:00 Uhr BRD ZEW-Konjunkturerwartungen Mai
- 11:00 Uhr Eurozone ZEW-Konjunkturerwartungen Mai
- 11:00 Uhr Eurozone BIP Q1 (2. Veröffentlichung)
- 14:30 Uhr USA Einzelhandelsumsatz April
- 15:15 Uhr USA Industrieproduktion April
- Mittwoch:
- 14:30 Uhr USA Baugenehmigungen April
- Donnerstag:
- Feiertag Deutschland
- 14:30 Uhr USA Erstanträge Arbeitslosenhilfe Vorwoche
- 14:30 Uhr USA Philadelphia-Fed-Index Mai
- 16:00 Uhr USA Verkauf bestehender Häuser April
- Freitag:
- Kleiner Verfallstermin
- 08:00 Uhr BRD Erzeugerpreise April
- 17:00 Uhr USA Rede Fed-Chef Powell
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Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn 2023. DAX (+14,29%), S&P500 (+7,41%), Dow Jones (+0,46%) und Nasdaq100 (+21,94%).
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit 2022 fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern. Der Bärenmarkt ist im breiten Markt bisher ohne Kapitulationsphase und eher als Korrektur zu werten.
Direkt zu Beginn der Blick zur Saisonalität. Eine der bekanntesten Börsenweisheiten lautet „Sell in May and go away, but remember to come back in September.„. Der nachfolgende Chart, wo der genannte Zeitraum für die letzten 15 Jahre markiert wurde, stellt dar, dass diese Weisheit durchaus ihre Daseinsberechtigung hat. Sehr häufig gab es zwischen Mai und September den stärksten Rücksetzer des Gesamtjahres; selbst innerhalb der Rekordhausse. Eine große Ausnahme stellte das Pandemiejahr 2020 dar, als der DAX innerhalb der schwachen Saisonalität stark zulegen konnte. Vor dem Hintergrund der Straffungspolitik der Notenbanken und dem Stagflationsszenario könnte die Börsenweisheit erneut um Gehör bitten.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 konsolidierte weiter innerhalb der neutralen Range 4k – 4.2. Das Februarhoch konnte bisher nicht herausgenommen werden. Das übergeordnete Muster mahnt zur Vorsicht! Die 4.1 stellen einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Range zur 4.145 aktiv. Darüber folgen erneut die 4.170. Bei Bruch 4.185 und mit der 4.195 die Hochs aus dem Februar. Anschließend die Gap-Zone 4.230. Unterhalb rücken hingegen wieder die 4.085 und 4.060 in den Blickpunkt. Darunter die Eintrübung zur 4.040. Bei Bruch 4.025, anschließend 4k.
Der Dow Jones konsolidierte die März-Bewegung bis fast ans 50-er Retracement. Gute Zielzone im bullischen Case. Jedoch fehlte im Muster noch eine 2. Abwärtswelle innerhalb der Konsolidierung. In der vergangenen Woche wurde diese Bewegung weit aufgegriffen. Ein Rutsch zum sma200 bei 32.750 würde noch ins bullische Konsolidierungsbild passen. Die 33.100 stellen eine erste relevante Zone. Oberhalb bleibt die Range zur 33.370 aktiv. Darüber rücken die 33.550 in den Blickpunkt. Bei Bruch 33.630 (m. Bollinger). Unterhalb stellen hingegen die 32.950 den nächsten Support. Darunter folgt der sma200 bei .760; ein wichtiges Konsolidierungsziel. Bei Bruch 32.650/.480. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 konnte in der vergangenen Handelswoche als einziger Index ein kleines Wochenplus verzeichnet. Übergeordnet steht bisher nur ein Konsolidierungsmuster der 2022er Abwärtsbewegung (ähnlich wie beim S&P500). Wird untergeordnet ein Broadening Top angestrebt? Die Oberkante wäre nun erreicht. Die 13.230 stellen einen ersten relevanten Bereich innerhalb der Seitwärtsrange. Oberhalb bleibt die Spanne 13.315 zur .440 aktiv. Darüber weitere Erholung zur 13.550. Bei Bruch Türöffner zur 13.670. Unterhalb rücken hingegen wieder die 13.080 in den Blickpunkt. Darunter folgen 12.970 und .850. Bei Bruch 12.720 und weitere Eintrübung zur 12.5.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nach drei roten Quartalskerze in Folge (gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble 2000) eine scharfe Gegenbewegung einleiten konnte. Ein nachhaltiger Bruch durch die Zone 14.8/15.1 würde das charttechnische Bild wieder zum AZH aufhellen.
Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 16.6 > 16.2 > 16k > 15.7 > 15.1k/14.8 > 14.5 > 14k > 13.3 > 13k > 12.600 > 11.850 > 11.450
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat Mai.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2023.

Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX seit Oktober 34% zulegen konnte. Mit der 14.8/15k wurde eine wichtige Zone überwunden und bleibt bisher umkämpft. Die 15.6 stellen einen ersten relevanten Bereich im Monatschart. Oberhalb steht weiter die Range 16k zur 16.180. Darüber Chance auf das Allzeithoch bei 16.290 und anschließend 16.450. Unterhalb sei hingegen die Range zur 15.350 im Fokus. Darunter die Supportzone 15.1/14.8.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX abermals nur wenig verändert die Handelswoche beendete. Die Supportzone 15.6/15.7 wurde erneut verteidigt. Neue Hochpunkte an der 16k werden jedoch ebenso gemieden. Ein passender Trigger dürfte diese Seitwärtsrange sehr dynamisch auflösen. Die 15.915 stellen im Wochenchart einen ersten relevanten Bereich.
Oberhalb steht ein erster Cluster zur 16.010. Darüber folgt bereits die 16.070. Bei Bruch 16.130 und anschließend .185/.215, gefolgt von dem AZH an der 16.290.
Unterhalb stellen hingegen die 15.775 eine erste Supportzone. Darunter die Bewegung zur 15.700/.630, welche bei Bruch zur .540 erweitert wird. Im Anschluss der Türöffner zur 15.430/.340.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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