Heute geht’s um einen Punkt, der meiner Meinung nach in vielen Anlegerportfolios viel zu selten beachtet wird: Rebalancing.
Vielleicht hast du davon schon mal gehört – oder fragst dich gerade, was das überhaupt ist.
Ich erklär’s dir ganz einfach, ohne Fachchinesisch – und zeige dir, wie ich mein Depot regelmäßig neu ausrichte, damit mein Risiko nicht aus dem Ruder läuft.


🧭 Was ist Rebalancing?

Rebalancing bedeutet: Du bringst dein Portfolio wieder zurück in die ursprünglich gewünschte Aufteilung – z. B. zwischen Aktien, Anleihen, Rohstoffen oder anderen Anlageklassen.

Beispiel:
Du startest mit 70 % Aktien und 30 % Anleihen.
Wenn deine Aktien in einem Jahr stark steigen, hast du plötzlich z. B. 80 % Aktien und nur noch 20 % Anleihen im Depot.
➡️ Dadurch steigt dein Risiko, weil du nun stärker von Aktien abhängig bist.

Beim Rebalancing verkaufst du einen Teil der „übergewichteten“ Position – und schichtest um. Du kaufst nach, was im Verhältnis unterrepräsentiert ist.


🤔 Warum mache ich das überhaupt?

Ich geb’s zu: Anfangs fand ich’s komisch, Gewinner zu verkaufen und in „schwächere“ Positionen umzuschichten.
Aber heute weiß ich: Rebalancing hilft mir, konsequent zu bleiben – und nicht aus dem Bauch heraus zu handeln.

Ich halte mein Risiko konstant
Ich nehme Gewinne systematisch mit
Ich investiere antizyklisch – also genau dann, wenn’s die meisten nicht tun


🛠️ Wie ich mein Rebalancing durchführe

Ich persönlich mache mein Rebalancing einmal im Jahr – meistens im Dezember.
Ich schau mir dann an:

  1. Wie stark weicht die aktuelle Gewichtung von meiner Zielverteilung ab?
  2. Ist die Abweichung größer als z. B. 5 %? Dann wird angepasst.
  3. Kann ich durch neue Einzahlungen umschichten – statt zu verkaufen? Das spart Steuern.

Ich nutze dazu ein simples Excel-Tool oder Portfolio Performance – und schau mir die Verteilung von ETFs, Aktien und ggf. Cash an.


💡 Alternativen zum klassischen Rebalancing

Falls du’s dir einfacher machen willst, gibt’s auch andere Wege:

  • Rebalancing durch Sparplan-Steuerung:
    Du passt deine Sparraten so an, dass unterrepräsentierte Positionen schneller wieder „aufholen“.
  • Rebalancing nur bei extremen Abweichungen:
    Z. B. nur, wenn sich eine Anlageklasse um 10 % oder mehr verschiebt.
  • Dynamisches Rebalancing nach Marktphasen:
    Fortgeschrittene passen ihre Gewichtung an, je nachdem, ob die Märkte gerade heiß laufen oder korrigieren.

Ich persönlich halte’s lieber einfach – und bleibe bei meinem Jahresrhythmus.


🧮 Achtung: Steuern & Gebühren nicht vergessen

Beim Rebalancing durch Verkäufe können Kapitalerträge versteuert werden – und je nach Broker fallen Transaktionskosten an.
Ich versuche daher, möglichst viel über neue Sparraten zu steuern – das ist oft effizienter.


Mein Fazit: Rebalancing ist wie Zähneputzen fürs Depot 🪥

Es ist nicht spektakulär. Es macht keinen Spaß. Aber es hält dein Depot gesund und in Balance.
Und ganz ehrlich: Wenn ich einmal im Jahr kurz Zeit nehme, um mein Depot zu justieren, schlafe ich einfach ruhiger.
Rebalancing schützt mich vor Übermut, Gier und Panik – und bringt Struktur in mein langfristiges Investieren.


Wie handhabst du das Rebalancing?
Machst du’s automatisch, jährlich, nach Gefühl – oder noch gar nicht?
Lass es mich wissen – ich bin gespannt auf deinen Stil!

Bis zum nächsten Mal – Alex

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