Als ich mit dem Daytrading angefangen hab, war ich ehrlich gesagt komplett lost. Ich hab versucht, alles gleichzeitig zu lernen – Pullbacks, VWAP, Fibonacci, Orderflow… Aber wirklich hängen geblieben ist am Ende nur eine Sache: Breakout-Trading.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie ich diese Strategie Schritt für Schritt gelernt habe, warum sie besonders für Anfänger geeignet ist – und was man unbedingt vermeiden sollte.
Was ist Breakout-Trading überhaupt?
Klingt erstmal ziemlich technisch, ist aber im Kern total simpel. Man wartet geduldig, bis ein Kurs längere Zeit in einer engen Spanne bleibt – also seitwärts läuft – und dann plötzlich mit Volumen aus dieser Spanne „ausbricht“. Das kann nach oben oder unten passieren.
Das Ziel ist, bei diesem Ausbruch dabei zu sein – und möglichst früh zu erkennen, ob es sich um einen echten Ausbruch handelt oder nur um einen „Fakeout“, also eine Falle.
Warum Breakout-Trading für mich funktioniert
Ich bin jemand, der klare Regeln braucht. Und genau das bietet Breakout-Trading:
Klare Einstiegspunkte. Klare Ausstiegspunkte. Messbare Chancen. Keine wilde Zockerei, sondern wiederholbare Setups.
Ich trade Breakouts inzwischen am liebsten auf Basis von Support- und Resistance-Zonen. Und das funktioniert selbst bei einfachen Brokern wie Trade Republic oder Scalable, wo man kein professionelles Orderbuch braucht. Wichtig ist eher: Geduld und ein Auge für gute Zonen.
So bereite ich mich täglich auf Breakouts vor
Jeden Morgen – so gegen 8:30 Uhr – setze ich mich mit einer Tasse Kaffee vor TradingView und schau mir den Vor- und Nachthandel an. Besonders interessant sind Aktien oder Indizes, die:
- in den letzten Tagen eng seitwärts liefen
- heute mit News, Zahlen oder starkem PreMarket-Volumen auffallen
- an wichtigen Unterstützungs- oder Widerstandszonen kleben
Ich markiere mir die Hochs und Tiefs der letzten 2-3 Tage, zieh saubere Linien und warte dann.
Klingt langweilig? Ist es. Aber es ist effektiv.
Mein Lieblings-Setup: Der Ausbruch zur Eröffnung
Ein echter Gamechanger für mich war das Setup direkt zur Markteröffnung – so zwischen 9:00 und 9:30 Uhr bei europäischen Aktien oder 15:30 Uhr bei US-Werten.
Beispiel:
Nehmen wir mal SAP. Sagen wir, der Kurs hat zwei Tage lang zwischen 125,20 € und 126,40 € gependelt. Jetzt gibt’s News oder starke Futures – und direkt zur Eröffnung schießt der Kurs auf 126,60 € hoch, mit Volumen.
Ich warte auf den Retest (also dass der Kurs nochmal kurz an die alte Widerstandslinie zurückkommt) – und dann gehe ich mit kleinem Hebel long. Ziel: 1–2 % Kursgewinn, dann raus. Kein Heldentum.
Typische Anfängerfehler beim Breakout-Trading (die ich alle gemacht hab)
- Ich bin zu früh reingegangen – mitten in der Range.
- Ich hab ohne Stop-Loss gearbeitet (niemals machen!).
- Ich hab versucht, jeden Ausbruch zu traden, statt nur die besten.
- Ich hab den Retest nicht abgewartet, sondern bin blind in die Bewegung gehüpft.
Learning: Nicht jeder Ausbruch ist ein Trade. Qualität statt Quantität ist hier alles.
Tools, die ich täglich nutze
- TradingView für saubere Chartanalyse
- Finviz oder Market Screener von Investing.com für PreMarket-Stocks
- X (Twitter) für schnelle News
- Und ja: ein einfaches Notizbuch für meine Tagespläne
Ich hab mittlerweile ein eigenes Template in TradingView mit farblich markierten Zonen, Entry- und Exitpunkten. Das gibt Sicherheit – und spart Zeit.
Was ich heute anders mache
Ich hab aufgehört, mich durch YouTube-Algorithmen verrückt machen zu lassen. Kein „Die beste Tradingstrategie der Welt“-Blödsinn mehr. Stattdessen übe ich mein Setup – immer wieder, jeden Tag.
Ich logge meine Trades, analysiere sie am Abend, verbessere mich schrittweise. Klingt langweilig? Mag sein. Aber genau das bringt am Ende konstante Ergebnisse.
Fazit: Breakout-Trading ist kein Hexenwerk
Aber es ist auch keine Abkürzung zum schnellen Geld. Es ist eine disziplinierte Strategie für alle, die sich Struktur wünschen – und bereit sind, Geduld zu lernen.
Wenn du auch gerade am Anfang stehst oder gerade deine Strategie suchst – probier’s mal mit Breakouts. Aber mach’s mit Plan. Zeichne Linien, warte ab, handle diszipliniert. Und ganz wichtig: Fang mit kleinen Beträgen an. Lieber 10-mal 5 € Gewinn als einmal 100 € Verlust.
Ich bleib weiter dran – und im nächsten Beitrag nehm ich dich mit auf einen echten Tradingtag mit Live-Setup, Screener-Auswahl und allen Entscheidungen. Echt, ehrlich und ungeschönt.
Bis bald
Alex