Es gibt diese Tage, an denen du einfach dastehst, auf deinen Bildschirm schaust – und nichts mehr verstehst.
Der Markt hat dich einmal mehr überrollt.
Dein Depot ist kleiner, dein Selbstvertrauen noch kleiner.
Und du fragst dich: Warum tu ich mir das eigentlich an?
Ich kenne das Gefühl. Zu gut sogar. Und ich weiß, dass es kein Buch, kein YouTube-Video und kein Indikator der Welt lösen kann. Nur du selbst kannst das.


1. Akzeptanz statt Selbstvorwurf

Mein erster Schritt war, den Verlust nicht mehr als Feind zu sehen.
Klingt komisch, aber Verluste gehören zum Trading wie Pausen zum Atmen.
Ich hab aufgehört, mir einzureden, dass ich „versagt“ habe.
Stattdessen hab ich gefragt: Was wollte mir dieser Verlust eigentlich zeigen?

Manchmal war’s Überheblichkeit, manchmal Ungeduld. Aber immer war es eine Lektion.


2. Abstand schaffen

Nach einem großen Verlust hab ich früher direkt weitergetradet.
Revenge-Trading nennt man das – und es ist pures Gift.
Heute weiß ich: Das Beste, was ich tun kann, ist einfach mal nichts.
Ich geh raus, laufe eine Runde durch die Stadt, trinke Kaffee, rede über alles – nur nicht über Charts.
Trading braucht Abstand. Genau da entsteht wieder Klarheit.


3. Neu starten – aber kleiner

Ich hab irgendwann beschlossen, dass Neustart nichts mit „alles auf Null“ zu tun hat.
Ich starte heute nach Verlustphasen mit kleinen Positionen, winzigen Summen.
Nur um das Gefühl zurückzubekommen, dass ich wieder kontrolliere, nicht der Markt.
Erst, wenn ich wieder Vertrauen in meine Entscheidungen spüre, erhöhe ich langsam das Risiko.


4. Mentale Routinen

Ich hab mir kleine Rituale geschaffen.
Vor dem Handel: tief durchatmen, Gedanken aufschreiben, klare Ziele formulieren.
Nach dem Handel: unabhängig vom Ergebnis eine kurze Reflexion – kein Drama, kein Jubel.
Diese Rituale geben mir Struktur, wenn alles andere chaotisch ist.


5. Das Wichtigste: Geduld mit sich selbst

Viele wollen nach einem Verlust sofort wieder performen.
Aber das ist, als würdest du mit einem verstauchten Fuß gleich wieder joggen gehen.
Trading ist mentaler Leistungssport – und wer verletzt ist, braucht Heilung, nicht Druck.
Ich hab gelernt, mir zu verzeihen.
Und das war wahrscheinlich der wichtigste Trade meines Lebens.


Heute weiß ich: Es geht nicht darum, nie wieder zu verlieren.
Es geht darum, nie die Fähigkeit zu verlieren, weiterzumachen.
Vertrauen wächst nicht in Gewinnphasen – sondern in den Momenten, in denen du dich entscheidest, trotz allem wieder aufzustehen.


💬 Hast du schon mal so eine Phase gehabt, wo du dachtest, du bist durch mit dem Trading – und dann trotzdem wieder angefangen hast? Erzähl’s mir, ich wette, viele kennen das Gefühl.


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