Manchmal frage ich mich selbst: Warum tue ich mir das an?
Warum setze ich mich jeden Morgen wieder vor diesen Chart, obwohl ich weiß, dass der Markt mich in Sekunden demütigen kann?
Die Antwort ist einfach. Und gleichzeitig überhaupt nicht.


Trading ist keine Arbeit – es ist ein Spiegel

Trading zeigt mir, wer ich wirklich bin.
Nicht die Version, die ich gerne wäre. Sondern die rohe, ungeschminkte, ungeduldige Wahrheit.
Wenn ich verliere, zeigt mir der Markt meine Schwächen.
Wenn ich gewinne, testet er mein Ego.
Und jedes Mal, wenn ich denke, ich hätte ihn verstanden, zeigt er mir, dass ich gar nichts verstanden habe.

Klingt hart? Ist es auch. Aber genau das liebe ich daran.


Der Kick, den kein Job der Welt gibt

Es gibt diesen Moment, wenn du einen perfekten Einstieg findest.
Wenn du siehst, wie die Kerze langsam in deine Richtung läuft.
Der Puls steigt, aber du bleibst ruhig – du weißt, du hast deinen Plan eingehalten.
Das ist kein Glücksspiel. Das ist Kontrolle im Chaos.
Und dieses Gefühl bekommst du nirgendwo sonst.


Ich trade nicht für Geld. Ich trade, um zu verstehen.

Klar, Gewinne motivieren. Aber Geld ist nie der Grund, warum man bleibt.
Das Geld ist nur das Messinstrument – das Echo der Entscheidungen.
Was mich wirklich fasziniert, ist der Rhythmus des Marktes.
Wie er atmet. Wie er Menschen manipuliert. Wie er uns die Illusion von Kontrolle gibt – und sie dann wieder nimmt.
Es ist wie ein Gespräch zwischen Logik und Wahnsinn. Und ich höre einfach gerne zu.


Die Phasen der Zweifel

Natürlich gibt’s Tage, da hasse ich das Ganze.
Wenn drei Setups nacheinander schiefgehen.
Wenn ich mich frage, ob ich wirklich besser bin als die 90 %, die scheitern.
Aber jedes Mal, wenn ich kurz davor bin, aufzuhören, kommt diese eine Bewegung, dieses eine perfekte Setup – und ich weiß: Ich kann nicht aufhören. Nicht, weil ich muss. Sondern, weil ich will.


Trading ist für mich keine Flucht – es ist ein Weg

Ich habe durch Trading Dinge über mich gelernt, die ich nie in einem Buch gefunden hätte:
Geduld, Kontrolle, Demut.
Aber auch, wie dünn die Grenze zwischen Mut und Dummheit ist.

Und vielleicht ist genau das der Punkt.
Ich trade, weil es mich formt. Weil jeder Verlust, jeder Gewinn, jede Pause Teil einer größeren Reise ist.


Ich trade, weil ich mich darin finde.
Weil ich in jedem Chart ein Stück von mir selbst sehe.
Und weil ich weiß:
Egal, wie oft ich falle – ich komme immer wieder zurück.
Nicht, weil ich unbesiegbar bin.
Sondern, weil ich weiß, dass Scheitern nur der Eintrittspreis für Erkenntnis ist.


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