Ich bin Alex – und ich hab alles durch: Vom euphorischen „Jetzt läuft’s für immer“ bis hin zum bitteren „Ich bin einfach zu blöd dafür“.
Wenn du glaubst, du wärst allein damit: Bist du nicht. Und wenn du das Gefühl hast, du kommst da nicht raus: Doch, kommst du.
😡 Phase 1: Wut und Kontrollverlust
Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich zwei saubere Trades verloren habe – beide exakt nach Regel, beide ausgestoppt.
Ich war so frustriert, dass ich:
- Regelverletzung begangen habe
- einen dritten Trade direkt hinterhergeschoben habe
- den Stop-Loss manuell verschoben hab
- und am Ende 3x so viel verloren hab wie geplant
Fazit dieses Tages:
-61 €, ein kaputter Nachmittag, Selbstzweifel deluxe
📓 Journal-Eintrag: „Ich bin ein verdammter Amateur.“
😔 Phase 2: Selbstzweifel und der Rückzug
Nach zwei Wochen mit schlechter Performance hatte ich keinen Bock mehr. Ich hab alles in Frage gestellt:
- Bin ich überhaupt der Typ dafür?
- Warum klappt’s bei anderen und bei mir nicht?
- Wieso verliere ich, obwohl ich mich an die Regeln halte?
Ich hab mein Konto zwei Wochen lang nicht geöffnet. Hab mich „erholt“. In Wirklichkeit: Ich war enttäuscht von mir selbst.
✊ Phase 3: Der Wendepunkt
Der Moment, der mich wieder auf die Spur gebracht hat, war kein großer Gewinn. Es war ein simpler Trade.
Ein Breakout auf Lufthansa.
+7,80 €
Perfekt nach Plan.
Das Gefühl war: Ich kann’s doch. Ich musste nur aufhören, gegen mich selbst zu kämpfen.
💡 Was ich über Emotionen im Trading gelernt habe
- Wut kommt fast immer nach Kontrollverlust
- Selbstzweifel entstehen, wenn man seine Regeln nicht mehr spürt
- Euphorie ist gefährlicher als ein Verlust – sie bringt dich zum Overtrading
- Emotionen sind nicht vermeidbar, aber kontrollierbar
🔧 Mein Werkzeugkasten gegen emotionale Ausbrüche
Hier sind 5 Dinge, die mir wirklich geholfen haben:
- Das 1-Minuten-Protokoll nach jedem Trade
- War das ein Regeltrade?
- Wie fühl ich mich gerade?
- Was ist mein nächster konkreter Schritt?
- 15 Minuten Pause nach einem Verlust
Kein Re-Entry, kein Markt-Scanning – einfach mal rausgehen. - Reduktion der Screen-Time
Weniger Zeit am Chart = weniger Unsinn = mehr Fokus. - „Trading-Tagebuch vs. Emotionstagebuch“
Ich schreibe nicht nur über Zahlen, sondern über Zustände.
(z. B. „Hatte heute Stress im Job – nicht getradet.“) - Trading-Mentor/Community
Ich hab mir Leute gesucht, mit denen ich reden kann – auch wenn’s nicht läuft.
📉 Die härteste Lektion: Emotionen verschwinden nie – du lernst nur, besser damit zu leben
Du wirst nie völlig „kühl“ werden. Aber du wirst irgendwann:
- früh merken, wenn was kippt
- dir bewusst werden, warum du gerade so tickst
- und lernen, trotzdem rational zu entscheiden
Das ist nicht nur Trading. Das ist Charakterformung.
Trading ist ein Spiegel deiner Psyche
Jeder Chart zeigt dir nicht nur die Märkte – sondern auch dich selbst.
Und manchmal ist das hart.
Aber: Je mehr du dich kennst, desto stabiler wirst du. Und desto klarer triffst du Entscheidungen – im Trading wie im Leben.
Wenn du willst, Alex, stelle ich dir im nächsten Beitrag meine persönliche „Emotionale Notfallkarte fürs Trading“ vor – mit Tools, Fragen und Mindset-Sätzen für genau die Tage, an denen man sonst alles hinschmeißen würde.
Oder: Wir steigen ein in das Thema „Wie du eine persönliche Trading-Routine aufbaust, die dich schützt“ – mit konkreten Ritualen vor, während und nach dem Tradingtag.
Wie immer: Du bestimmst die Richtung.
Bis bald. Alex