Du hast ein funktionierendes Setup. Du weißt, wann du einsteigen willst, wo dein Stop sitzt und wo dein Ziel liegt. Aber was passiert, wenn:
- du zwei Verluste hintereinander kassierst?
- der Markt heute völlig anders läuft?
- du nicht weißt, wie viel du überhaupt riskieren darfst?
Genau dafür brauchst du ein Trading-System. Und heute zeige ich dir, wie ich mein Setup (z. B. der EMA20-Pullback oder VWAP-Breakout) in ein vollständiges, robustes System verwandelt habe – mit Regeln, die halten, auch wenn’s mal ungemütlich wird.
📦 Baustein 1: Das Setup – dein Grundbaustein
Nehmen wir z. B. mein „Pullback zum EMA 20“:
- Trendmarkt
- Rücklauf an EMA 20
- Einstieg bei bullisher Kerze
- Stop unter dem Tief
- Ziel = 2x Risiko
Rein als Idee funktioniert das. Aber du brauchst mehr.
📊 Baustein 2: Das Risikomanagement
Früher hab ich einfach „gefühlt“ 2 oder 3 Stücke gekauft. Heute? Klare Regel:
Maximal 1,5 % meines Kontos pro Trade riskieren.
Wenn ich z. B. 5.000 € Kapital habe → max. 75 € Risiko
Wenn mein Stop 0,50 € entfernt ist → 75 € / 0,50 € = 150 Stück traden
So hab ich Sicherheit. Und kann Verluste verkraften, ohne die Nerven zu verlieren.
📌 Mein System erlaubt mir max. 2 Trades am Tag – und kein Trade nach 17 Uhr.
📅 Baustein 3: Tagesfilter
Nicht jeder Tag ist ein guter Trading-Tag. Deshalb hab ich ein paar Filter eingebaut, die bestimmen, ob ich überhaupt handel.
✅ Ich trade nur, wenn:
- Markttrend klar erkennbar ist (z. B. Nasdaq > Vortagesschluss)
- Keine großen News direkt bevorstehen
- Ich genug geschlafen hab (klingt albern – ist aber essenziell!)
- Ich nicht übermäßig emotional bin (Stress, Ärger = kein Trade)
Diese Filter retten mich regelmäßig vor dummen Trades.
📔 Baustein 4: Journaling & Auswertung
Nach jedem Trade (egal ob Gewinn oder Verlust) trage ich folgendes ein:
Datum | Asset | Setup | Entry | Exit | SL | TP | Ergebnis | Regel eingehalten? |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
22.04 | AMD | EMA20-PB | 153,10 | 154,60 | 152,80 | 154,70 | +150 € | ✅ |
Ich analysiere wöchentlich:
- Trefferquote
- Durchschnittsgewinn/-verlust
- CRV
- Häufigster Fehler
- Stärkster Tradingzeitraum
➡️ So wird aus einem Setup ein lernendes System.
⚙️ Baustein 5: Optimierung & Anpassung
Ich überprüfe mein System alle 4 Wochen:
- Passt das Setup noch zum Marktumfeld?
- Läuft das CRV unter 1,3? Dann muss ich nachjustieren.
- Gibt’s Tageszeiten, in denen es regelmäßig nicht funktioniert?
Beispiel:
Ich hab gemerkt, dass mein Pullback-Setup zwischen 12:00 und 14:30 Uhr nie funktioniert. Also fliegt diese Zeit aus dem System. Keine Ausnahmen.
🧠 Bonus: Meine persönliche Trading-System-Regelkarte (ausgedruckt auf dem Tisch)
Punkt | Regel |
---|---|
Kapitalrisiko pro Trade | max. 1,5 % |
Setup-Gültigkeit | nur bei Volumen + Trendrichtung |
Max. Anzahl Trades/Tag | 2 |
Kein Trade bei | Stress, Müdigkeit, Unsicherheit |
Tagesziel | 1 guter Trade reicht – alles andere ist Bonus |
Handelszeiten | 9–10:30 Uhr / 15:30–17:00 Uhr |
Das hängt bei mir direkt unter dem Bildschirm. Sieht langweilig aus – wirkt Wunder.
🧾 Ein Setup bringt dir Chancen – ein System bringt dir Stabilität
Der Markt ist chaotisch. Du darfst es nicht sein. Mit einem echten System hast du:
- Struktur
- Messbarkeit
- Gelassenheit
Und das ist es, was aus einem guten Setup eine profitabel laufende Trading-Karriere macht.
Im nächsten Artikel zeig ich dir gern mein System als druckfertiges PDF-Poster mit allen Regeln, Phasen und Kontrollfragen – direkt zum Aufhängen an den Arbeitsplatz.
Oder wir bauen gemeinsam ein komplettes “Starter-System” für Einsteiger mit kleinem Konto – mit Risiko, Setup-Auswahl, Broker-Tipps und Zeitplan.