Ich bin Alex. Und auch wenn ich mittlerweile ganz solide trade – ich mach immer noch Fehler. Regelmäßig. Die Kunst ist nicht, sie komplett zu vermeiden. Sondern: sie zu erkennen, zu analysieren und besser zu machen.
Hier kommen meine 3 größten Fails aus dem letzten Monat. Und glaub mir – es war alles dabei: Überheblicher Einstieg, psychologische Kurzschlüsse und ein Klassiker mit Ansage.
Fehler #1: Der „Ich steig einfach mal früher ein“-Move
Asset: Nvidia
Setup: Klarer Breakout über Vortageshoch
Plan: Einstieg bei 891,20 $ nach Bestätigungskerze
Was ich gemacht hab: Bin bei 889,50 $ rein – „sieht gut aus, wird schon laufen“
Ergebnis: Fake-Ausbruch, direkt wieder zurück. -2,1 %.
Warum das passiert ist:
Ich war ungeduldig. Ich dachte, ich bin „schneller“ als der Markt. Aber ich hab meine Regel ignoriert: Kein Entry ohne Close über Breakout-Level.
Lektion:
Ich hab mir fett ins Journal geschrieben:
„Markt muss bestätigen – du bist nicht klüger als das Setup.“
Fehler #2: Kein Stop-Loss – ja, wirklich 😬
Asset: SAP
Setup: Range-Break auf Stundenbasis
Was ich gemacht hab: Entry war sauber. Aber ich hab keinen Stop gesetzt. Wollte den „mal manuell machen“.
Was passiert ist: Markt dreht, ich bin auf Toilette, SAP rauscht 1,8 % runter → -86 €
Warum das passiert ist:
Ich war faul. Dachte: „Ich bin ja eh da, ich reagiere dann.“ Großer Fehler. Markt wartet nicht auf deine Rückkehr vom Klo.
Lektion:
Seitdem: Jeder Trade = Stop-Loss. Sofort. Ohne Diskussion.
Fehler #3: Emotionales Re-Entry nach Verlust
Asset: Lufthansa
Setup: Short nach Gap-Fill
Erster Trade: Verlust, sauber ausgestoppt
Zweiter Trade (5 Min. später): Re-Entry – ohne Setup, aus Frust
Was passiert ist: Noch ein Verlust – diesmal richtig dumm (-3 %).
Warum das passiert ist:
Revenge-Trading. Klassisch. Ich wollte den Verlust „wettmachen“. Und hab die Kontrolle verloren. Kein Plan, kein Setup, nur Impuls.
Lektion:
Ich hab jetzt eine Regel:
„Nach einem Stopp – 15 Minuten Pause. Kein Re-Entry ins gleiche Asset am gleichen Tag.“
Klingt hart, rettet mir aber mittlerweile regelmäßig den Hintern.
Was ich daraus gelernt habe – ehrlich und konkret
- Regeln sind nichts wert, wenn du sie nicht einhältst. Ich hatte gute Setups – und hab sie durch eigenes Verhalten ruiniert.
- Routine schützt vor Emotion. Ich hab mir feste Abläufe für Trade-Planung, Entry und Nachbereitung gebaut – die helfen extrem.
- Fehler aufzuschreiben wirkt Wunder. Früher hab ich’s verdrängt. Heute schreib ich’s nieder – und werd besser.
Mein Anti-Fehler-Tool: Der „Was war der Plan?“-Zettel
Seit zwei Wochen hab ich ein kleines Post-it neben der Tastatur mit nur einer Frage:
„Was war der ursprüngliche Plan?“
Wenn ich ihn nicht beantworten kann → Kein Trade.
Klingt simpel. Funktioniert brutal gut.
Fehler gehören dazu – aber sie dürfen sich nicht wiederholen
Ich hab in diesem Monat ca. 320 € durch Fehler verloren. Kein Setup war schuld. Kein Broker. Kein Markt. Nur ich.
Aber: Diese Verluste waren nicht umsonst. Ich hab dadurch klare Regeln für mich geschärft – und das ist am Ende wertvoller als jeder schnelle Gewinn.