Die Aktienmärkte durchlebten abermals eine hochvolatile Handelswoche. Am Ende überzeugte jedoch nur der DAX, der mit grüner Wochenperformance seine 200-Tagelinie tangieren konnte. Die Wall Street fiel hingegen zurück und konnte ihre wichtige Widerstandszone bisher nicht nachhaltig überwinden.
Midterm Elections und neue Inflationsdaten
Im Fokus sind in der kommenden Woche die neuen Inflationsdaten aus den USA (Donnerstag). Können sie die Pivot-Hoffnungen abermals befeuern? Außerdem stehen am Dienstag die US Midterm Elections an. Im historischen Kontext war die Zeit Oktober bis zu den Midterm Elections saisonal stets von Stärke geprägt. Diese positive Stütze könnte danach vor neuen Herausforderungen stehen.
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Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 04:00 Uhr China Handelsbilanz Oktober
- 08:00 Uhr BRD Industrieproduktion September
- 10:30 Uhr Eurozone sentix-Konjunkturindex November
- Dienstag:
- USA Midterm Elections 2022
- 11:00 Uhr Eurozone Einzelhandelsumsätze September
- Mittwoch:
- 04:00 Uhr China Inflationsdaten Oktober
- Donnerstag:
- 14:30 Uhr USA Verbraucherpreise Oktober
- Freitag:
- 08:00 Uhr BRD Verbraucherpreise Oktober (endgültig)
- 16:00 Uhr USA Konsumklima Uni Michigan November (vorläufig)
Blicken wir auf einige interessante Chartbilder:
Wir beginnen die Chartreihe mit einem Performancevergleich zwischen Nasdaq100 (blau), S&P500 (gelb), Dow Jones (lila) und DAX seit Jahresbeginn. Vor allem Wachstumstitel Nasdaq100 (-33,47%) sind besonders stark unter Druck geraten. DAX (-15,27%), S&P500 (-20,89%) und Dow Jones (-10,83%) folgen mit etwas Abstand.
Im großen Vergleich seit Anfang der 1990-er Jahre ist die Divergenz zwischen Growth & Value weiterhin auf einem Rekordhoch. Das Umschichten seit Jahresauftakt fällt bisher nur minimal ins Gewicht. Nur ein anhaltender radikaler Umschwung der Geldpolitik könnte diese enorme Divergenz wohl wieder deutlich verringern.
Ein kurzer Blick in den US-Markt (Komplette Updates für den US-Markt gibt es auf Trading-Portal.NET – Premium) ins übergeordnete Bild. Der S&P500 prallte in der vergangenen Woche an seinen 100-Tagelinien bei 3.900 deutlich ab. Die Bullen brauchen diese Marke, um die Rally weiter zu befeuern. Oberhalb der 3.800 bleibt die Spanne zur 3.900 weiter aktiv. Darüber Aufhellung und Fortsetzung der Rally zur 3.985 und 4.030 (ema200). Unterhalb bleiben hingegen die 3.680 und anschließend 3.600 im Blick. Darunter brauchen die Bullen den Umweg über das Jahrestief (Doppelboden?).


Der Blick zum Dow Jones, wo der Index über 14% im Oktober zulegen konnte. Beste Performance seit über 80 Jahren. Die 200-Tagelinie konnte hingegen nicht nachhaltig überwunden werden. Die Bullen brauchen diese Zone, um die Rally weiter zu befeuern, andernfalls droht die Korrektur. Die 32k stellt den ersten relevanten Bereich. Oberhalb können die Bullen eine Spanne zum sma200 bei 32.600 halten. Darüber 32.800 und 33.300. Bei Bruch weitere Aufhellung. Unterhalb stellen hingegen die 100-Tagelinien bei 31.400 eine nächste Unterstützung. Bei Bruch 30.800. In der zweiten Grafik ist das übergeordnete Bild im Dow Jones Quartalschart zu erkennen.
Der Nasdaq100 als diesjähriger Underperformer konnte von der Bärenmarktrally gar nicht profitieren. Die kleine iSKS-Formation konnte nicht aufgegriffen werden. Nun braucht es den Doppelboden am Jahrestief, um den Rutsch in die 4-stelligkeit zu vermeiden. Die 11k stellt einen ersten relevanten Bereich. Oberhalb bleibt die Spanne 11.3 zur 11.6 aktiv. Darüber erste leichte Aufhellung Richtung 12k. Bei Bruch 12.350. Unterhalb rückt nach der 10.6 das Jahrestief 10.440 in den Fokus. Bei Bruch Türöffner 10.3 zur 10k. Das Stagflations- und geldpolitische Szenario bleibt ein schwieriges Umfeld für „Growth“.
Nachfolgend auch die übergeordneten Bilder im Monatschart (1 Kerze = 1 Monat) und Jahreschart (1 Kerze = 1 Jahr).
Der weitere Blick zum DAX Quartalschart (jede Kerze stellt ein Quartal dar) seit 1990, wo der DAX nun die 3. rote Quartalskerze in Folge ausgebildet hat. Das gab es zuletzt inmitten der Finanzkrise 2008 und zur Dotcom-Bubble im Jahr 2000.
Unterhalb der 12.180 droht eine weitere Abverkaufswelle Richtung 11k. Markiert sind im Chart auch die letzten beiden großen Bärenmärkte. Sehr auffällig ist hierbei der Faktor Zeit. Die vorangegangenen Rezessionen beschäftigten den Aktienmarkt viele Jahre, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte.
Folgende übergeordnete Cluster sind nun im Quartalschart zu nennen:
- 15k/14.8 > 14.4 > 14k > 13.6 > 13.3 > 13k > 12.600 > 12.180 > 11.850 > 11.450 > 11k > 9.900
Den gleichen Zeitraum auch nochmal als Tageschart, wo die 22-jährige Keilformation während der Pandemie erst auf der Unterseite und nun auf der Oberseite verletzt wurde. Der Ukrainekrieg sorgte für ein bärisches Fehlausbruchszenario. Unterhalb der 15.1 bleibt die Keilformation somit aktiv. Die Unterkante verläuft momentan bei 11k, welche bei nachhaltigem Bruch durch die 12.2 in den Fokus rücken würde.
Zum Abschluss noch die neuen Pivot-Punkte für die nächste Woche und den Monat November.
Ergänzend auch noch die Pivot-Punkte für das Gesamtjahr 2022.
Nachfolgend der DAX vom großen ins kleine Bild analysiert:
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum DAX Monatschart, wo der DAX den saisonal starken Oktober voll aufgreifen konnte. Die 13.200 bilden einen ersten Support. Oberhalb steht die Spanne zur 13.560. Darüber 13.660 und .740. Bei Bruch 14k. Unterhalb sei hingegen die Range 12.820 aktiv. Darunter öffnet sich nach der 12.6 die Tür zur 12.320 und dem Kombisupport an der 12.2. Bei Bruch neue Jahrestiefs.
Xetra-DAX Wochenchart.
Der Blick zum Wochenchart, wo der DAX als Outperformer fünf Wochen in Folge ansteigen konnte. Abwärtstrend überwunden. Die 13.360 stellen hier einen ersten relevanten Bereich.
Oberhalb steht ein Cluster zur 13.460 (ema200) und der .560. Direkt darüber bereits die 13.660, gefolgt von der .740 und .860. Bei Bruch 14k.
Unterhalb steht hingegen die Spanne zur 13.250. Darunter die 13.140 zur 13.080. Nach dem m. Bollinger bei 12.980 folgt der Türöffner zur 12.820.
Xetra-DAX Tageschart:
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen.
Kurzum für den Tageschart:
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