Wenn du mal bei mir in den Chart schaust, würdest du wahrscheinlich überrascht sein, wie wenig da los ist. Kein bunter Regenbogen aus Indikatoren, keine 15 Linien, keine wilden Pfeile. Nur das Nötigste.
Ich habe irgendwann gelernt: Je einfacher der Chart, desto klarer die Entscheidungen.
Aber die wenigen Tools, die ich benutze, kenne ich in- und auswendig.


1️⃣ RSI – mein Frühwarnsystem für Übertreibungen

Ich benutze den Relative Strength Index (RSI) schon seit Jahren.
Aber nicht so, wie es viele tun. Ich achte weniger auf starre Werte (70 = überkauft, 30 = überverkauft), sondern auf Divergenzen.
Wenn der Kurs neue Hochs macht, aber der RSI nicht mehr mitzieht – das ist für mich ein Warnsignal.
Besonders stark, wenn das in Kombination mit einem Widerstand passiert.

Ich handel also nicht blind nach dem RSI, sondern nutze ihn als Bestätigung oder Warnung für mögliche Umkehrpunkte.


2️⃣ MACD – der ruhige Trendbegleiter

Der Moving Average Convergence Divergence (MACD) ist für mich das perfekte Werkzeug, um den Trend zu verstehen.

Ich nutze ihn auf höheren Zeitebenen (4h oder Daily), um zu sehen, ob Momentum abnimmt oder zunimmt.
Wenn sich die Linien kreuzen und das Histogramm flach wird, weiß ich: Achtung, der Trend schwächt sich ab.

Aber: Ich trade nie nur nach MACD-Signalen. Ich sehe ihn als eine Art „Marktpuls“ – wenn er stark ist, bleibe ich drin. Wenn er schwächer wird, reduziere ich Positionen.


3️⃣ Volume Profile – das mächtigste Werkzeug, das kaum jemand nutzt

Das Volume Profile zeigt mir, wo das meiste Volumen gehandelt wurde – also, wo die großen Player aktiv waren.

Ich liebe das Ding.
Weil es mir zeigt, wo echte Liquidität sitzt.
Ein Beispiel:
Wenn der Preis über eine Zone mit hohem Volumen bricht, ist das oft der Beginn einer echten Bewegung – kein Fakeout.

Ich markiere mir diese Zonen wie unsichtbare Mauern im Chart. Dort spielt sich das Entscheidende ab.


Mein minimalistisches Setup

Ich nutze:

  • Candlestick-Chart (kein Heikin Ashi)
  • RSI
  • MACD
  • Volume Profile
  • und ab und zu eine 50er EMA-Linie

Mehr nicht. Kein Chaos, keine Ablenkung.

Das Entscheidende ist nicht, wie viele Indikatoren du nutzt, sondern wie gut du sie verstehst.


Weniger ist mehr – aber verstehen musst du’s

Ich sehe viele Trader, die fünf Indikatoren kombinieren, nur um sich selbst zu bestätigen.
Ich hab das früher auch gemacht. Heute reicht mir ein klarer Blick und ein paar Werkzeuge, die ich wirklich deuten kann.

Ein sauberer Chart, ein ruhiger Kopf und klare Regeln – das schlägt jedes bunte Dashboard.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert