Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt auch zum Ende der Woche deutlich angespannt. Nach der offiziellen Ankündigung von Autozöllen durch Donald Trump wächst die Sorge, dass am kommenden Dienstag – Trumps selbsternanntem „Tag der Befreiung“ – ein umfassender protektionistischer Kurs Realität wird. Viele Marktteilnehmer rechnen mit weiteren konkreten Maßnahmen, insbesondere gegenüber China und der EU. Die Verunsicherung ist entsprechend groß.

Makrotrends deuten auf Stagflation

Parallel zu den politischen Risiken verschlechtert sich auch das konjunkturelle Gesamtbild: Immer mehr Analystenhäuser passen ihre Prognosen für das US-Wachstum nach unten an, während die Inflationserwartungen zunehmen. Diese Mischung – schwächere Konjunktur bei gleichzeitigem Preisauftrieb – ist Gift für die Finanzmärkte. Auch die Gewinnerwartungen für US-Unternehmen werden inzwischen nach unten korrigiert.

Technische Lage: Bullen mit letzter Chance?

Trotz des schwierigen Umfelds bleibt die Wall Street noch auf dem Niveau, wo eine Gegenbewegung grundsätzlich möglich ist. Nach dem Abpraller an der 200-Tageslinie bekommen die Bullen nochmals eine Gelegenheit, einen Angriff auf die Oberseite zu starten – vielleicht begünstigt durch das Quartalsende. Allerdings sitzt die Unsicherheit tief, und der Blick richtet sich bereits auf den 2. April, der als potenzieller Belastungstermin droht.

Der DAX fiel am Donnerstag in die untere Hälfte seiner Seitwärtsrange zurück. Übergeordnete Umkehrsignale bleiben jedoch bislang aus. Der DAX bleibt vorerst richtungslos, getrieben von politischen Schlagzeilen und fehlender Klarheit über die wirtschaftspolitische Linie der USA.

Blick auf Freitag: Inflationsdaten rücken in den Fokus

Am Freitag steht mit der PCE-Kerninflation der wichtigste Preisindikator der US-Notenbank auf der Agenda. Ein zu heißer Wert könnte die geldpolitische Unsicherheit weiter verstärken – insbesondere, wenn die Notenbank angesichts wachsender politischer Risiken ohnehin in einem Dilemma steckt. Das Zollthema bleibt jedoch der alles überlagernde Unsicherheitsfaktor.

Wichtige Wochentermine:

  • Freitag:
    • 08:00 Uhr DE GfK Konsumklima April
    • (!) 13:30 Uhr US PCE Kernrate Februar
    • 15:00 Uhr US Konsumklima Uni Michigan März (endgültig)

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Der DAX bleibt weiterhin der klare Outperformer und hat mit einer Spitzenperformance von +18 % im Jahr 2025 die Wall Street, die weiterhin tief im Minus notiert, deutlich hinter sich gelassen.
Zunehmend auffällig ist jedoch, dass die einstige Outperformance schwindet und neue Hochs regelmäßig zu Gewinnmitnahmen genutzt werden – ein Hinweis auf nachlassende Kaufdynamik und das in den Kursen nun bereits viel eingepreist ist. Die mehrwöchige Seitwärtsrange kann bisher jedoch solide verteidigt werden.
Der Bereich an der 23.000 wird die erste relevante Zone darstellen.

Oberhalb bleibt die obere Range zur 23.300 und anschließend 23.500 weiter aktiv. Erneut Gefahr von raschen Gewinnmitnahmen. Darüber könnte ein weiterer Befreiungsschlag zur 23.8 gelingen.

Unterhalb würde hingegen die untere Spanne der letzten Wochen zur 22.600 weiter im Fokus stehen. Darunter droht erneut der Test der Supportzone 22.2. Bei Bruch folgt die erste Eintrübung 22k/21.8.

Xetra-DAX Tagesausblick:

Der DAX rutscht nach der Ankündigung der Autozölle per Abwärtsgap unter das m. Bollingerband und damit in die untere Hälfte der Seitwärtsrange, welche noch nicht voll durchlaufen wurde. Eine übergeordnet Eintrübung hat noch nicht stattgefunden, aber die Verunsicherung im Vorfeld von Trumps “Zolltag” sitzt nun besonders tief.
Der Bereich an der 22.600 stellt die erste relevante Zone.

  • Oberhalb bleibt die Spanne zur Gap-Unterkante bei 22.740 aktiv. Darüber folgt das Gap-Close an der 22.830 und das m. Bollingerband bei 22.900. Bei Bruch bewegt sich der DAX wieder in die obere Seitwärtsrange mit 23.030/.050 als erste Ziele.
  • Unterhalb wäre hingegen die 22.510 die erste relevante Marke. Darunter wird die untere Seitwärtsrange weiter in Richtung 22.470 und 22.350 durchlaufen. Bei Bruch folgt der Kombisupport an der 22.280. Anschließend Eintrübung über die 22.240 ins noch offene Gap bei 22.150.

Relevante Marken in der Übersicht:

  • Widerstände: 22.720 > 22.780 > 22.830 > 22.900 > 23.050 > 23.100 > 23.220 > 23.340 > 23.380 > 23.470 > 23.550 > 23.600 > 23.720 > 23.750
  • Unterstützungen: 22.625 > 22.580 > 22.510 > 22.470 > 22.350 > 22.280 > 22.240 > 22.150 > 22.050 > 22.000 > 21.950 > 21.825 > 21.770 > 21.720 > 21.670 > 21.585 > 21.510 > 21.430 > 21.340 > 21.280 > 21.200 > 21.120 > 21.060 > 21.000 > 20.970 > 20.870 > 20.850 > 20.720 > 20.670 > 20.620 > 20.570 > 20.520 > 20.490 > 20.430 > 20.330 > 20.300 > 20.210 > 20.170 > 20.130
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