Heute sprechen wir über einen der größten Irrtümer beim Investieren – den Glauben, dass man nur dann erfolgreich ist, wenn man den perfekten Einstiegszeitpunkt findet.
Ich hab selbst lange versucht, den Markt zu timen: Einstieg beim Tief, Ausstieg am Hoch. Klingt logisch, oder? Nur: In der Realität klappt das so gut wie nie. Was dagegen wirklich funktioniert? Geduld. Zeit. Dranbleiben.
Ich zeig dir heute, warum Zeit an der Börse mächtiger ist als Timing – und wie sich dieser Perspektivwechsel für mich richtig ausgezahlt hat.
🎯 Was ist Market Timing – und warum funktioniert es (fast) nie?
Market Timing bedeutet: Du versuchst, deine Käufe und Verkäufe optimal an den Marktzyklen auszurichten.
Also z. B.: “Ich warte noch, bis es billiger wird.” Oder: “Ich steig jetzt aus – der Crash kommt bestimmt bald.”
Klingt clever, aber:
- Niemand kennt die Zukunft
- Die größten Kursgewinne passieren oft innerhalb weniger weniger Tage
- Wer draußen bleibt, verpasst diese Momente fast immer
Ich hab das selbst erlebt: Ich hab 2020 kurz vor dem Corona-Crash verkauft – aber mich dann nicht getraut, wieder einzusteigen. Ergebnis: Ich hab den Aufschwung komplett verpasst.
📊 Was dagegen Zeit bewirkt: Der Zinseszinseffekt in Aktion
Je länger du investiert bleibst, desto mehr Zeit hat dein Geld, für dich zu arbeiten.
Das liegt am Zinseszinseffekt: Gewinne werden wieder angelegt – und erwirtschaften ihrerseits neue Gewinne. Das Ganze wächst exponentiell.
Beispiel:
- 10.000 € investiert mit 7 % Rendite p.a.
- Nach 10 Jahren: ~19.670 €
- Nach 20 Jahren: ~38.700 €
- Nach 30 Jahren: ~76.100 €
Je früher du anfängst – und je länger du durchhältst – desto größer die Wirkung. Selbst mit kleinen Beträgen.
Was ich daraus gelernt habe 🧠
- Ich versuche nicht mehr, den perfekten Zeitpunkt zu erwischen
- Ich investiere regelmäßig – auch bei hohen Kursen
- Ich ignoriere Marktprognosen in den Medien
- Ich bleibe investiert – auch wenn’s mal kracht
Denn: Die Zeit im Markt schlägt das Market Timing – fast immer.
Mein Depot heute: Stur, einfach, erfolgreich
Ich nutze ETF-Sparpläne, investiere monatlich einen festen Betrag und ändere fast nichts.
Das fühlt sich manchmal langweilig an – aber genau das ist der Trick.
Ich verbringe weniger Zeit mit Nachdenken – und mehr Zeit mit Zusehen, wie mein Depot wächst.
Nicht jeden Monat, nicht jedes Jahr – aber auf lange Sicht zuverlässig.
Mein Fazit: Der beste Zeitpunkt zu investieren? Jetzt.
Klar, manchmal denk ich auch: “Warte noch – vielleicht wird’s billiger.”
Aber dann erinnere ich mich daran, wie oft ich mich mit so einem Denken selbst ausgebremst habe.
Heute gilt für mich:
👉 Time in the market beats timing the market.
Oder einfacher gesagt: Lieber zehn Jahre investiert sein – als zehn Jahre auf den perfekten Moment zu warten.
Wie gehst du mit dem Thema um?
Bist du eher der „Jetzt sofort investieren“-Typ – oder versuchst du den Markt zu lesen?
Schreib’s mir in die Kommentare – ich bin gespannt!
Bis zum nächsten Mal – Dein Alex