Die Aktienmärkte blicken auf eine bemerkenswerte Handelswoche zurück – die erste unter der Präsidentschaft von Donald Trump. Besonders der DAX konnte glänzen und sich als Outperformer hervortun. Mit einem Plus von 8 % seit Jahresbeginn kletterte er auf ein neues Allzeithoch bei über 21.500 Punkten, ein Niveau, das bereits viele Jahresendziele der Analysten übertroffen hat. Die Rallye ist beeindruckend, doch eine solche Dynamik ist kaum nachhaltig. Getrieben wurde die Euphorie von einem überraschend gemäßigten Auftritt Trumps, der einen Wunschzettel präsentierte, der die Märkte beflügelte: ein rasches Ende des Ukrainekriegs, die Rückkehr der Inflation, historische Steuersenkungen, Zinssenkungen, Schuldenabbau und gigantische Investitionen. Gleichzeitig blieb Trump beim Thema Zölle bislang zurückhaltend, was vor allem Europa und Deutschland stützte. Doch der Wunschzettel ist voller Widersprüche, und die Umsetzung – vor allem die Finanzierung – bleibt unklar. Die hohen Erwartungen an Trump bergen ein erhebliches Risiko für Enttäuschungen.
In der neuen Handelswoche rücken zentrale Entscheidungen und Daten in den Fokus. Am Mittwoch wird die US-Notenbank Fed ihren Zinsentscheid bekannt geben. Fed-Chef Jerome Powell dürfte den Erwartungen an umfassende Zinssenkungen eine Absage erteilen, was potenziell zu Spannungen mit Trump führen könnte. Am Donnerstag folgt der Zinsentscheid der EZB, die wohl erneut um 25 Basispunkte senken wird, um die schwächelnde Konjunktur in der Eurozone zu stützen. Wichtige Wirtschaftsdaten wie der ifo-Geschäftsklimaindex (Montag), die BIP-Zahlen für das vierte Quartal aus Deutschland, der Eurozone und den USA (Donnerstag) sowie Inflationsdaten aus Deutschland und den USA (Freitag) könnten die Märkte zusätzlich bewegen. Besonders heiße Inflationszahlen könnten die Erwartungen an Trump und die Fed deutlich belasten.
Die Märkte haben sich durch Trumps Worte hochgeschraubt, doch die eigentliche Arbeit beginnt jetzt. Die Erwartungshaltung ist enorm, und das Überraschungspotenzial liegt auf der Unterseite – nicht zuletzt, weil die Umsetzung vieler seiner Vorhaben ungewiss bleibt. Ein erster Reality-Check könnte bereits in der kommenden Woche folgen.
Wichtige Wochentermine:
- Montag:
- 02:30 Uhr China CFLP Einkaufsmanagerindizes Januar
- 10:00 Uhr DE ifo-Geschäftsklimaindex Januar
- Dienstag:
- 14:30 Uhr USA Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter Dezember
- 16:00 Uhr USA Verbrauchervertrauen Conference Board Januar
- 16:00 Uhr USA Richmond Fed Manufacturing Index Januar
- Quartalszahlen u. a. General Motors, Starbucks
- Mittwoch:
- 08:00 Uhr DE GfK-Konsumklima Februar
- (!) 20:00 Uhr USA Fed-Zinsentscheid
- (!) 20:30 Uhr USA Fed-Pressekonferenz
- Quartalszahlen u. a. Microsoft, ASML, Meta, Tesla, IBM
- Donnerstag:
- 10:00 Uhr DE BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
- 11:00 Uhr Eurozone BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
- (!) 14:15 Uhr Eurozone EZB-Zinsentscheid
- 14:30 Uhr USA Anträge auf Arbeitslosenhilfe
- 14:30 Uhr USA BIP Q4 (1. Veröffentlichung)
- (!) 14:45 Uhr Eurozone EZB-Pressekonferenz
- Quartalszahlen u. a. Apple, Visa, Intel
- Freitag:
- 14:00 Uhr DE Verbraucherpreise Januar (Vorabschätzung)
- 14:30 Uhr USA PCE-Kernrate Dezember
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Der DAX zeigt einen extrem starken Jahresauftakt mit einer Spitzenperformance von +8 %. Selbst bei der 52-Wochen-Performance hat der DAX nun den Nasdaq als Outperformer überholt. Diese Dynamik ist jedoch kaum nachhaltig. Die Rally weist die typischen Merkmale einer 3. Welle nach Elliott auf, nach der erfahrungsgemäß eine stärkere Konsolidierung folgt. Diese könnte anschließend den Weg für einen erneuten Anstieg und möglicherweise neue Allzeithochs ebnen. Der Bereich am alten Allzeithoch bei 20.950/21.000 wird die erste relevante Zone darstellen.
Oberhalb bleibt eine Range über die 21.260 zur 21.390 aktiv. Darüber öffnet sich der Cluster zur 21.750. Bei Bruch Chance über die 21.9 auf 22k.
Unterhalb würde hingegen die erste Eintrübung über die 20.800 und .630 zum alten Allzeithoch bei 20.520 in den Fokus rücken. Darunter folgen 20.430 und .370.
Xetra-DAX Tagesausblick:
Der DAX schließt die Woche abermals als Outperformer, allerdings mit ersten Gewinnmitnahmen in den Wochenabschluss. Mit 8 % in der Spitze ist die aktuelle Jahresperformance überdurchschnittlich stark. Eine klare Übertreibungsphase, doch der Zwischenschritt der locker 500 Punkten betragen kann, wird bisher nicht nachhaltig zugelassen. Vermutlich bewegen wir uns in der 3. Welle eines bullischen Impulses. Die 21.420 stellen die erste relevante Zone.
- Oberhalb bleibt die Spanne über die 21.490 zur 21.520 aktiv. Darüber gibt es die weitere Aufhellung in Richtung der 21.590 und 21.640. Bei Bruch 21.660/.700.
- Unterhalb wäre hingegen die Range über die 21.390 zur 21.320 im Fokus. Darunter öffnet sich der Weg über die 21.260 zur Gap-Zone bei 21.160. Bei Bruch folgt das Gap-Close an der 21.040.
Relevante Marken in der Übersicht:
- Widerstände: 21.390 > 21.420 > 21.490 > 21.520 > 21.590 > 21.640 > 21.660 > 21.700
- Unterstützungen: 21.320 > 21.260 > 21.160 > 21.130 > 21.040 > 21.000 > 20.950 > 20.930 > 20.880 > 20.850 > 20.720 > 20.670 > 20.620 > 20.570 > 20.520 > 20.490 > 20.430 > 20.330 > 20.300 > 20.210 > 20.170 > 20.130 > 20.030 > 19.930 > 19.850 > 19.820 > 19.780 > 19.725 > 19.670 > 19.650 > 19.580 > 19.540 > 19.470 > 19.410 > 19.365 > 19.310 > 19.285 > 19.260 > 19.200 > 19.160 > 19.080 > 19.030 > 19.015 > 18.975 > 18.910 > 18.850 > 18.810 > 18.760 > 18.720
Der Ausblick im Videoformat
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