Breakouts gehören zu den beliebtesten Strategien überhaupt – und auch ich habe lange gebraucht, bis ich sie wirklich verstanden habe. Am Anfang dachte ich: „Wenn der Kurs durch eine Linie schießt, einfach reingehen und mitfahren.“ Klingt einfach, oder? In der Praxis habe ich damit aber reihenweise Stopps kassiert. Erst mit Struktur und klaren Regeln wurde das Ganze profitabel.


Was ist ein Breakout eigentlich?

Ein Breakout bedeutet, dass der Kurs eine wichtige Marke im Chart durchbricht – zum Beispiel:

  • eine Widerstandslinie nach oben
  • eine Unterstützungslinie nach unten
  • eine Range, in der der Markt seit Tagen oder Wochen seitwärts läuft

Die Idee dahinter: Sobald diese Marke fällt, steigen viele Trader gleichzeitig ein – und genau das bringt starke Bewegungen.


Warum Breakouts so attraktiv sind

  • Hohe Dynamik: Wenn’s läuft, dann richtig.
  • Klare Marken: Unterstützungen und Widerstände sind oft eindeutig erkennbar.
  • Gute Chancen-Risiko-Verhältnisse: Wenn man den Stopp klug setzt, kann man mit wenig Risiko viel rausholen.

Aber: Viele Breakouts sind Fehlausbrüche (Fakeouts). Der Kurs bricht kurz durch – und dreht sofort wieder um. Genau daran bin ich früher regelmäßig gescheitert.


Meine Breakout-Strategie Schritt für Schritt

  1. Die Zone identifizieren
    Ich suche im Chart nach klaren Unterstützungs- oder Widerstandszonen, am liebsten mehrfach getestet. Je öfter ein Level gehalten hat, desto stärker ist es.
  2. Volumen prüfen
    Ein echter Breakout kommt fast immer mit steigendem Volumen. Ohne Volumen ist es meist nur ein Fake.
  3. Kerzenbestätigung abwarten
    Ich gehe nicht sofort beim ersten Durchstich rein, sondern warte auf eine Schlusskerze über/unter der Zone.
  4. Stop-Loss setzen
    Der Stopp liegt immer knapp unterhalb (bei Long) oder oberhalb (bei Short) der Zone. So halte ich das Risiko klein.
  5. Positionsgröße berechnen
    Wie immer max. 1–2 % Risiko vom Konto.
  6. Take-Profit festlegen
    Entweder am nächsten Widerstand/Unterstützung oder über ein festes CRV von 2:1 oder mehr.

Beispiel aus meinem Trading-Alltag

Im DAX hatte ich kürzlich eine Range zwischen 15.700 und 15.900 Punkten. Nach mehreren Tests brach der Kurs mit hohem Volumen über 15.900 aus.

  • Einstieg: 15.910
  • Stop-Loss: 15.850
  • Take-Profit: 16.100

CRV = ca. 3:1.
Der Trade lief perfekt durch und war einer meiner besten des Monats. Ohne klare Regeln wäre ich wahrscheinlich viel zu früh rein oder raus gewesen.


Typische Fehler beim Breakout-Trading

  • Zu früh reingehen: Nur weil der Kurs die Linie kurz anstupst, heißt das noch nichts.
  • Volumen ignorieren: Ohne Volumen keine Power.
  • Stopp zu weit setzen: Dann ist das Risiko unnötig groß.
  • Jeden Breakout traden: Qualität > Quantität.

Breakouts sind mächtig, wenn man diszipliniert bleibt

Breakouts sind für mich heute ein fester Bestandteil meines Handels. Aber ich handle sie nur, wenn wirklich alle Bedingungen passen.
Es geht nicht darum, jeden Ausbruch mitzunehmen, sondern nur die klaren, sauberen Setups mit gutem CRV.


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