Diese Art von Stopverlauf habe ich genutzt, um mich in puncto Chart-Dauerobservation zu disziplinieren. Wenn ich ihn z.B. im Stundenchart anwende reicht es völlig aus, einmal zur vollen Stunde zu prüfen, ob der Stop versetzt werden muss. Schauen wir uns anhand dieser drei long-Möglichkeiten im DAX den Verlauf an. Die erste ist besonders schön, die Flagge die gebrochen wird ist deutlich zu sehen, die ISKS, ein kleines aufwärts-1-2-3...
Um die Bewegung mitzunehmen und möglichst nicht von kleinen korrekturen rausgekegelt zu werden, hier nochmall im m15 gezeigt, schalte ich auf eine ausreichend hohe Zeiteinheit, z.B. Stundenchart, in dem die kleinen untergeordneten korrekturen kaum noch zu sehen sind.
Bei Start des Trades (kerze farblich markiert) ist der Stop am Tief der Vorperiode und wird zum Stundenwechsel aufs Tief der eben abgeschlossenen Periode nachgezogen. Einzige Ausnahme ist, wenn sie als Innenstab schließt, d.h. in der Range der Vorperiode. In diesem Fall wird sie eine Periode ZURÜCKversetzt, um nicht von der nun vermutlich folgenden untergeordneten Korrektur ausgestoppt zu werden. Dort verbleibt der Stop nun so lange, bis der Kurs aus der Außenstab-Range nach oben ausbricht, dann kann er weiter nachgezogen werden. Oder er verlässt die Range nach unten und schließt dort, das wäre ein close-Signal.
Hier im Bild werden wir in der 10. Kerze ausgestoppt, 2 Stunden später wird die Aufwärtsbewegung allerdings fortgesetzt.
Die genaue Herleitung empfehle ich (so ähnlich) im großen Buch der Markttechnik nachzulesen, das würde diesen Rahmen sprengen.
Beim nächste Trade verläuft unglücklich, es ist oft zu beobachten, das die Ausbruchskerze direkt den Außenstab darstellt und man den Stop lange nicht versetzen kann, auch deswegen sind feste Regeln so wichtig, damit keine Unsicherheit aufkommt. Dafür ist der Folgetrade wieder wunderbar
Im Prinzip kann man diesen Stopverlauf überallnutzen, je nachdem, was für eine Nähe man zum Markt bevorzugt. Außen/Innenstäbe unter m10 zu beachten macht aber wenig Sinn. Das erste Signal im obersten Chart hätte man auch im Tageschart handeln können, das Hoch vom "Hammer" als Einstieg ist genau derselbe wie im ersten Trade, mit demselben Trailingstop wäre man immer noch dabei. Die Stops sind, je höher die Zeiteinheit, natürlich viel weiter und träger.
Mittlerweile setze ich die Stops oft lieber auf den untergeordneten Trend. Sobald ein neues Hoch kommt aufs letzte Tief nachziehen. Hier nochmal der "erste Trade" mit diesem Stopverlauf.
Tut mir leid für blöde pdf`s, ich kann es nicht besser am PC. Ausdrucken hilft. Das kann ich sowieso sehr empfehlen, Charts ausdrucken und seine Trades eintragen, da sieht man schnell, was falsch und was richtig war.
P.S. Ich habe keinen einzigen dieser fiktiven Trades wirklich gemacht, das sind Beispiele. Es ist eine optische Übungssache, das im entstehen zu erkennen. Bei Forex-Paaren ist das oft viel klarer finde ich, deshalb schaue ich so intensiv darauf. Die aktuelle Flagge im DAX Future h1 sieht übrigens der vor "Trade 1" sehr ähnlich..
Das schöne an dem Trailingstop ist unter anderem, das man nicht mehr auf Signale warten muss. Wenn man ein Signal verpasst hat, kann man sich in den verpassten Trade reindenken — wäre ich aktuell noch drin? Wo wäre der Stop? — wenn man noch nicht ausgestoppt worden wäre, d.h. das Signal noch aktiv ist, kann man sofort market rein und den Trade in gewohnter Weise fortführen